Vorgezogene Sechs oder zurückgezogene Sechs im Volleyball: Vor- und Nachteile
Die taktische Aufstellung im Volleyball spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Teams. Eine der zentralen Fragen für Trainer und Spieler ist die Positionierung der „Sechs“, also des Hinterfeldspielers in der Mitte. Dabei gibt es zwei Hauptvarianten: die vorgezogene und die zurückgezogene Sechs. Beide haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die je nach Spielstil, Gegner und individuellen Fähigkeiten des Teams variieren.
Die vorgezogene Sechs
Bei der vorgezogenen Sechs positioniert sich der Spieler relativ weit vorne im Hinterfeld, häufig auf der Drei-Meter-Linie oder knapp dahinter. Die Spieler auf der Position 1 und 5 positionieren sich weiter hinten.
Vorteile:
- Kurze Bälle: Die vorgezogene Sechs ist hauptverantwortlich für kurze Bälle, etwa wie „Lobs“ oder „Tips“, die über den Block platziert werden.
- Offensivdruck: Diese Variante ermöglicht es, schnellere Angriffe einzuleiten, da der Spieler näher am Netz ist und einfacher ein Angriff vom Hinterfeld ausgeführt werden kann.
- Leicht erlernbar: Das Spielsystem der vorgezogenen Sechs ist leicht erlernbar, sodass Einsteiger gut integriert werden können.
Nachteile:
- Lange Bälle schwer erreichbar: Bälle, die ins hintere mittlere Feld geschlagen oder vom Block touchiert werden und hinter das Feld fliegen, sind schwerer zu erreichen.
- Harte Angriffsschläge: Für feste Angriffe steht die vorgezogene Sechs viel zu weit vorne, sodass harte Angriffsschläge sehr selten abgewehrt werden können.
- 4-2 System: Die vorgezogene Sechs wird eher mit dem 4-2 System verwendet, welches auf höherem Niveau wesentliche Nachteile mit sich birgt.
Die zurückgezogene Sechs
Die zurückgezogene Sechs positioniert sich tiefer im Hinterfeld, etwa in der Mitte zwischen Drei-Meter-Linie und Grundlinie. Die beiden anderen Abwehrspieler von der 1 und 5 positionieren sich weiter vorne.
Vorteile:
- Stärkere Abwehr: Die zurückgezogene Sechs ermöglicht eine bessere Abdeckung harter Angriffsschläge durch drei Abwehrspieler anstatt zwei.
- Klare Aufgabenverteilung: Die Zuständigkeiten in der Feldabwehr sind eindeutiger, da die Sechs klar für das hintere Zentrum verantwortlich ist.
- „Touch“ ins Aus: Touchierte Bälle vom Block, die im Aus landen würden, können von der zurückgezogenen Sechs abgewehrt werden.
Nachteile:
- Der „Marktplatz“: Kurze Bälle (besonders ins Zentrum) fallen oft auf den Boden, da dieser Bereich nicht abgedeckt ist.
- Längere Wege zur Drei-Meter-Linie: Angriffe, die von der zurückgezogenen Sechs aus dem Hinterfeld ausgeführt werden sollen, erfordern mehr Laufarbeit und Zeit.
Fazit
Die Wahl zwischen vorgezogener und zurückgezogener Sechs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Spielweise des Gegners, die taktische Ausrichtung des eigenen Teams und die Stärken der eigenen Spieler.
Die vorgezogene Sechs eignet sich besonders gut für Einsteiger-Teams, die ein leicht erlernbares System nutzen möchten. Besonders gegen Gegner, die häufig mit kurzen Bällen angreifen, eignet sich die vorgezogene Sechs.
Die zurückgezogene Sechs hingegen ist ideal gegen gegnerische Teams, die hart und platziert angreifen. Dann stehen mehr Abwehrspieler zur Verfügung. Kurze Bälle sind hingegen schwierig abzuwehren.
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