Ein neues Volleyballtraining mit Kindern zu starten, ist eine spannende Aufgabe. Besonders im Alter von 10 bis 14 Jahren geht es darum, Begeisterung für den Sport zu wecken, die Grundlagen zu vermitteln und gleichzeitig viel Spaß ins Training einzubauen. Hier zeigen wir dir, wie du eine erste Trainingseinheit von 90 Minuten sinnvoll gestalten kannst.
1. Begrüßung & Einstieg (ca. 5 Minuten)
Starte die Einheit mit einer kurzen Vorstellungsrunde, in der du dich auch selbst vorstellst. Jedes Kind nennt seinen Namen und vielleicht auch, warum es zum Volleyball kommt. So entsteht sofort ein Gemeinschaftsgefühl und auch du lernst die ersten Namen kennen. Erkläre gerne noch die Grundregeln für das Training: Fairness, Sicherheit und respektvoller Umgang miteinander.
Wichtig: Du solltest so schnell wie möglich die Kinder mit ihren Vornamen ansprechen können. Das macht für Kinder einen großen Unterschied und zeugt von Wertschätzung.
2. Aufwärmen mit Spaß (ca. 15 Minuten)
Gerade bei Kindern ist es wichtig, spielerisch ins Training einzusteigen. Fangspiele mit Volleyball, kleine Staffeln oder einfache Koordinationsübungen sorgen dafür, dass die Muskeln aktiviert und die Kinder in Bewegung kommen. Das Lauf-ABC (Sidesteps, Sprünge, kurze Sprints) ist eine gute Ergänzung.
Ziel: Kreislauf aktivieren, Koordination verbessern und Freude an der Bewegung wecken.
3. Technikschulung: Pritschen (ca. 20 Minuten)
Nun geht es an die ersten volleyballspezifischen Grundlagen. Erkläre und zeige die richtige Haltung für das obere Zuspiel (Pritschen). Übe zunächst mit Partnerübungen: gegenseitiges Pritschen aus kurzer Distanz oder den Ball hochwerfen, selbst pritschen und wieder fangen. Kleine Wettbewerbe wie „Wer schafft die meisten Pritschkontakte?“ motivieren zusätzlich.
Ziel: Erste Ballkontrolle und Gefühl für das obere Zuspiel entwickeln.
So könnte eine Übung für Anfänger aussehen:
4. Technikschulung: Baggern (ca. 20 Minuten)
Als Nächstes steht die untere Annahme (Baggern) auf dem Plan. Zeige die richtige Armhaltung und Körperstabilität. Beginne mit einfachen Übungen wie „Ball fallen lassen – Partner baggert hoch zurück“. Auch hier helfen kleine Challenges: Wer hält den Ball am längsten in der Luft?
Ziel: Grundlagen der Ballannahme erlernen und Stabilität aufbauen.
5. Spielformen auf dem Kleinfeld (ca. 20 Minuten)
Jetzt dürfen die Kinder das Gelernte im Spiel ausprobieren. Spiele im 2:2 oder 3:3 auf einem kleineren Feld eignen sich besonders gut. Erleichtere die Regeln: Der Ball darf einmal aufkommen, oder es wird nur über eine Schnur gespielt. So haben die Kinder viele Ballkontakte und lernen spielerisch das Zusammenspiel.
Ziel: Anwendung von Pritschen und Baggern im Spiel, Förderung von Teamgeist und Spielfreude.
Tipp: Baue bei Platzmangel eine Schnur längs über die Halle auf. Mit Hütchen kannst du die Felder begrenzen.
6. Abschluss & Feedback (ca. 10 Minuten)
Schließe die Einheit mit einer kurzen Feedbackrunde: „Was hat euch heute am meisten Spaß gemacht?“ – so bekommen die Kinder ein Mitspracherecht und du wertvolle Rückmeldungen. Du kannst auch schon einen Ausblick zur nächsten Trainingseinheit geben, in der bspw. der Aufschlag beigebracht wird.
Ziel: Reflexion und Motivation für die nächste Einheit.
Fazit
Ein gelungenes erstes Kindertraining im Volleyball kombiniert Bewegung, Technik und Spielfreude. Wichtig ist, dass die Kinder viele Ballkontakte haben, sich ausprobieren können und mit einem positiven Gefühl nach Hause gehen. Wenn am Ende alle sagen: „Das hat Spaß gemacht – ich komme nächste Woche wieder!“, dann hast du alles richtig gemacht.
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Titelbild: Volleyball World