Wirtschaftliche Lizensierung: Zehn Erstliga-Clubs ohne Auflagen – zwölf wackeln
Die Volleyball Bundesliga (VBL) hat die erste Runde des wirtschaftlichen Lizenzierungsverfahrens der 1. Bundesliga Frauen und Männer zur Saison 2023/24 abgeschlossen. Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Preissteigerungen verzeichnet die Liga insgesamt steigende Umsatzerlöse.
Der Lizenzierungsausschuss hat zehn der 22 Erstligisten eine Lizenzerteilung ohne Auflagen in Aussicht gestellt, sofern die wirtschaftlichen Eckpunkte, die zum 15.05. vorgelegt wurden, mit den finalen Zahlen übereinstimmen. Die entscheidende Lizenzierungsfrist ist der 01. September. Der SSC Palmberg Schwerin und Allianz MTV Stuttgart bestätigten bereits, zu diesen Clubs zu gehören.
Damit bleiben zwölf Clubs mit Auflagen. Vier davon haben moderate oder mittlere Auflagen erhalten. Zudem werden die vier Aufsteiger aus Bitterfeld-Wolfen, Dachau, Freiburg und Karlsruhe im Rahmen des Entwicklungsprogramms mit unterstützenden Auflagen eng begleitet.
Weitere vier Vereine haben bis zum Saisonstart noch umfangreiche Bedingungen zu erfüllen. Dazu gehören auch die Netzhoppers KW-Bestensee. Der Männer-Bundesligist hatte im April Insolvenz seiner Spielbetriebsgesellschaft angemeldet und arbeitet seither an einem Neustart. „Wir sind guter Dinge, dass der Verein seine scharfen und harten Auflagen erfüllen wird“, bewertet Sattler den aktuellen Stand. So mussten die Brandenburger schon vor der üblichen Frist 80 Prozent ihres Etats für die kommende Saison gesichert nachweisen. Außerdem könnte auch der TSV Unterhaching dazu gehören, dessen Entwicklung Kaweh Niroomand kürzlich scharf kritisierte.
VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler erklärt: „Die herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Preissteigerungen treffen alle Standorte. Dass es trotzdem vielen Vereinen gelungen ist, weiter zu wachsen und nicht in eine Unterdeckung ihres Haushalts abzurutschen, verdient hohe Anerkennung.“ Noch liegen für die Saison 2022/23 nur vorläufige Zahlen und Prognosen vor. Diese weisen jedoch in Summe eine positive Entwicklung der Sponsorenerlöse und Ticketeinnahmen für die Gesamtheit der Clubs aus. Auch für die kommende Spielzeit 2023/24 planen die meisten Bundesligisten mit steigenden Erlösen.
Angesichts der Preissteigerungen für Personal- und Sachkosten wird der Blick auf die Ausgabenseite für die Vereine immer wichtiger. „Insbesondere den Clubs mit kleinem und mittlerem Budget, die kaum Puffer in ihren Haushaltsplänen haben und über geringe Eigenkapitalreserven verfügen, gilt daher unser Augenmerk im Lizenzierungsverfahren“, so Sattler. „Im Sinne einer Risikovorsorge ist es uns wichtig, dass geplante Mehrausgaben frühzeitig mit Sponsorenverträgen oder Kapitalerhöhungen bei den Spielbetriebsgesellschaften abgesichert werden.“
Die Staffeleinteilung der Saison 2023/24
Frauen (10 Mannschaften): Allianz MTV Stuttgart, Dresdner SC, Ladies in Black Aachen, Rote Raben Vilsbiburg, SC Potsdam, SSC Palmberg Schwerin, USC Münster, VC Neuwied 77, VC Wiesbaden, VfB Suhl LOTTO Thüringen
Männer (12 Mannschaften): ASV Dachau (Aufsteiger 2BLMS), BADEN VOLLEYS SSC Karlsruhe (Aufsteiger 2BLMS), BERLIN RECYCLING Volleys, Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee, FT 1844 Freiburg (Aufsteiger 2BLMS), Helios GRIZZLYS Giesen, SVG Lüneburg, SWD powervolleys Düren, TSV Unterhaching, VC Bitterfeld-Wolfen (Aufsteiger 2BLMN) , VfB Friedrichshafen, WWK Volleys Herrsching
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Quelle: PM VBL