GmbH des SC Potsdam offenbar insolvent – Zukunft offen
Die Volleyball-GmbH des SC Potsdam steht vor der nächsten finanziellen Krise. Laut Berichten der MAZ (+) wird die GmbH noch an diesem Mittwoch einen Insolvenzantrag stellen, da erhebliche Schulden von 450.000 Euro angehäuft wurden.
Der Skandal um den SC Potsdam begann im August letzten Jahres, als Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins öffentlich wurden, dass die vorherige Spielbetriebs-GmbH unter der Leitung von Ex-Manager Toni Rieger Steuern und Sozialabgaben unzureichend abgeführt hatte. Rieger musste daraufhin gehen. Obwohl der Verein bereits finanzielle Probleme hatte und Strafzahlungen drohten, erhielt er dennoch die Lizenz für die laufende Saison. Die Staatsanwaltschaft ermittelt noch, und das Finanzamt hat die Bücher des Vereins noch nicht abschließend geprüft. Ob trotz Insolvenz ein Verbleib in der 1. Volleyball Bundesliga gelingt, bleibt zunächst unklar.
Bereits im Januar stopften städtische Unternehmen aus Potsdam größtenteils ein finanzielles Loch des Hauptvereins von 350.000 Euro bis 380.000 Euro. Damals war die Existenz des gesamten Hauptvereins bedroht. Mit der Insolvenz der SC Potsdam Sport & Marketing GmbH, die neben dem Hauptverein besteht, ist diese immerhin nicht mehr gefährdet. Dies stellt der Verein auch in einer Stellungnahme klar, in der es heißt, dass „weiterhin sämtliche Trainingsangebote“ genutzt werden können und es derzeit keine Gründe dafür gibt, „unnötige Ängste zu schüren.“
Schließlich werde vom Verein geprüft, ob es ein vereinsschädigendes Verhalten seitens des Vereinspräsidenten Andreas Klemund sowie dem Verwaltungsratsvorsitzenden Stephan Goericke gegeben haben soll. Sie stehen im Verdacht, die Meldung an die MAZ lanciert zu haben. Laut rbb wurden bereits beiden die Vereinsämter entzogen.
Es bleibt unruhig in der Volleyball Bundesliga
Auch für die Volleyball Bundesliga ist es die nächste Hiobsbotschaft, da bereits andere Teams wie die Roten Raben Vilsbiburg zurückzogen und die Spielbetriebs-GmbH des VC Neuwied 77 Insolvenz angemeldet haben. Wenigstens Schwarz-Weiß Erfurt steigt in die 1. Bundesliga auf.
Die kommende Saison wird mit neun Mannschaften geplant, die sich einer Dreifachrunde stellen werden. Ein Blockaufstieg mit den Mannschaften des ETV Hamburg, SnowTrex Köln, Bayer Leverkusen und Nawaro Straubing wird vorerst verschoben, aber für die Saison 2025/26 angestrebt.
Es bleibt zu hoffen, dass die finanziellen Schwierigkeiten anderer Vereine wie dem VC Wiesbaden, dem VfB 91 Suhl, dem USC Münster und den Ladies in Black Aachen nicht auch noch existenzbedrohend werden oder gar zu weiteren Insolvenzen führen, um irgendwie einen sinnvollen sportlichen Wettbewerb zu gewährleisten.
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Foto (Titelbild): SC Potsdam