2. Mai 2024

News aus der Volleyball-Branche

FrauenNational

Verdacht auf Steuerhinterziehung beim SC Potsdam

Wie aus Medienberichten bekannt wurde, besteht beim SC Potsdam der Verdacht auf Steuerhinterziehung, aufgrund von möglicherweise illegalen Arbeitsverträgen mit zahlreichen Spielerinnen. Nun drohen hohe Nachzahlungen.

Beschuldigt werden vor allem der Vereinsvorstand und eine Tochtergesellschaft, die Sport Consulting Potsdam GmbH, bei der Sportdirekter Toni Rieger als Geschäftsführer tätig ist. Dieser ist wohl seit Juli nicht mehr im Amt und schon freiwillig aus dem Vorstand zurückgetreten.

Durch aufgeteilte Einkommensströme wie Übungsleiterpauschalen, Reisekostenpauschalen oder kostenlose Wohnung für Spielerinnen, sei ein Rechtsgutachten der Kanzlei Streitbörger (welche im Auftrag des Präsidiums um Andreas Klemund erstellt wurde) zu dem Schluss gekommen, dass diese Praxis „strafrechtlich relevant“ sei.

Anzeige

Oder doch nicht?

Denn Vorstandsvorsitzender Peter Rieger (Vater von Toni Rieger) teilte gegenüber dem RBB eine ganz andere Sicht der Dinge mit. Nämlich, dass diese Vorgänge vom Finanzamt und deren Steuerberater ganz „anders gesehen“ werden. Weiterhin sei die „Art und Weise […] ganz schlimm“, wie Präsident Klemund mit diesem Thema öffentlich umgeht.

SC-Präsident Andreas Klemund. Quelle: SC Potsdam

Auf eine Anfrage des MAZ hält sich Klemund bedeckt. Dort heißt es „Ich möchte mich zunächst nicht öffentlich zu den Vorgängen äußern, sondern in den Gremien des Vereins die aktuelle Situation beraten und die notwendigen Dinge veranlassen„. Diese „notwendigen Dinge“ wollte er wohl bereits am Freitag veranlassen, in der Rieger und Finanzvorstand Oliver Lunow auf einer Sitzung des Präsidiums abgesetzt werden sollten. Da nur vier von neun Präsidiumsmitgliedern erschienen sind, konnte kein Entschluss gefasst werden. Das Verhältnis von Klemund und Rieger war schon vorher belastet, wie die MAZ berichtet.

Wie es weiter geht

Falls an den Anschuldigen bzw. dem Gutachten etwas dran sein sollte, drohen nun Nachzahlungen von mehreren Hunderttausend Euro. Je nachdem, wie lange diese Praxis schon vollzogen worden ist. Unerwähnt blieb indes, ob auch die Spielerinnen in der Schuld stehen, die ja ebenso von diesen Vorgängen profitierten. So könnte z. B. auch der überraschende Abgang von Laura Emonts etwas damit zu tun haben, mit der eigentlich schon eine Einigung erzielt worden war.

Anzeige

Ob nun der Spielbetrieb für die kommende Saison aufrechterhalten kann, wird sich erst noch zeigen müssen. Das hängt schließlich auch von der Höhe einer eventuellen Nachzahlung ab. Hinter den Kulissen wird jedoch schon tatkräftig daran gearbeitet auf neuen Beinen zu stehen. So hat man sich schon um einen Ersatz für Riegers Tochterunternehmen bemüht und mit einer neuen GmbH erfolgreich umgesetzt.

Toni Rieger im Podcast

Vereinsurgestein Toni Rieger musste zwar nun das Handtuch werfen, im Podcast gibt er jedoch interessante Einblicke zur vergangenen Saison und erklärt, wie er es geschafft hat, dass Bundeskanzler Olaf Scholz das Training besucht:

Abonniere den Newsletter, um keine Nachrichten mehr aus der Volleyball-Branche zu verpassen:

Anzeige

Foto (Header): SC Potsdam

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert