Neue Vorstandsstruktur beim DVV
Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) hat die offenen Vakanzen im Leistungssportbereich zum Anlass genommen, die eigenen Spitzensportstrukturen kritisch zu hinterfragen. Im Austausch mit Förderern und Partnern ist eine neue, geschärfte Struktur entstanden, die den Leistungssportkompetenzen auf allen Ebenen verankern und somit die Grundlagen für nachhaltige Erfolge setzen soll.
Nur noch ein*e Sportdirektor*in
Künftig wird es eine*n Sportdirektor*in für die Bereiche Volleyball und Beachvolleyball geben, welcher als zweiter Vorstand agiert und gemeinsam mit der Vorständin Julia Frauendorf den Verband leitet. Während Frauendorf die Ressorts Marketing & Medien, Finanzen, den nationalen Spielbetrieb sowie das Management Office verantworten wird, wird der neue Vorstand Leistungssport für die strategische wie sportliche Entwicklung des Leistungssports im Volleyball wie Beach-Volleyball zeichnen. Der DVV war bis dato der einzige Spitzensportverband mit zwei Sportdirektoren.
Neue Schnittstelle mit leitenden Bundestrainer*innen
In der neuen Organisationsstruktur werden außerdem leitende Bundestrainer*innen eingeführt, die hauptverantwortlich für die strategische, langfristige Leistungssportsteuerung der jeweiligen Disziplin für den Spitzen- und Nachwuchsbereich sind. Im Beach-Volleyball wird es eine*n Leitende*n Bundestrainer*in geben, während aufgrund der Anzahl der Bundesstützpunkte sowie Athlet*innen im Volleyball jeweils ein*e Leitende*r Bundestrainer*in je Geschlecht installiert wird. Ziel ist es, zunächst den Vorstand Leistungssport zu besetzen, der dann den Fachbereich sowie die vakanten Positionen sukzessive aufbaut.
Expertenrat für Beach-Volleyball
Für den aktuellen Olympia Zyklus wird zusätzlich zu den strukturellen Änderungen ein Expertenrat für Beach-Volleyball gegründet, der sich mit allen sportfachlichen Themen und Entscheidungen befasst und den Vorstand berät. Das neue Gremium besteht aus Helke Claasen (Bundestrainerin weiblich), Thomas Kaczmarek (Bundestrainer männlich), Ray Wenning (Projektleiter Scouting & Spielanalyse Beach-Volleyball), Markus Dieckmann (Trainer und ehemaliger Nationalspieler) und Bernd Schlesinger (Bundesstützpunkt Leiter Beach-Volleyball Hamburg, Trainingswissenschaftler).
Die Experten beschäftigen sich unter anderem mit Themen wie der Nominierungen für die internationalen Highlights (Europa- und Weltmeisterschaften), Grundsätzen für die Vergabe von Wild Cards, Kriterien für die Vergabe von Kader- und Bundeswehr-Plätzen, der Vorbereitung der Olympischen Spiele in Paris und der Ausrichtung des nächsten Olympiazyklus bis 2028. Ziel ist es, die vorhandenen Beach-Volleyball Kompetenzen zu nutzen und klare Verantwortlichkeiten für die Athlet*innen und Partner zu schaffen. Der Expertenrat nimmt ab sofort seine Arbeit auf. Nach der zeitnahen Neubesetzung des*r Leitenden Bundestrainers*in Beach-Volleyball wird diese*r das Gremium verstärken.
Fazit
Insgesamt zeigen diese Maßnahmen, dass der DVV bestrebt ist, die Leistungssportstrukturen zu verbessern, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und Fachkompetenz einzubeziehen. Dass es nicht mehr zwei Sportdirektoren geben wird, ist natürlich ein personeller Rückschritt. Insgesamt wurde aber das beste aus der Situation gemacht – je nachdem welche Personen die Stellen besetzen werden. Denn mit dem Abgang von Nico Hildebrand, Jürgen Wagner und Christian Dünnes wurde auf fachlicher Ebene eine große Lücke hinterlassen, die es jetzt zu schließen gilt.
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