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VC Wiesbaden mit finanziellen Problemen – Ter Brugge muss gehen

Die Hoffnungen, dass der VC Wiesbaden in finanziell ruhigere Fahrwasser gerät, sind erstmal wieder dahin. Wie der Verein vermeldete, seien Sponsorengelder massiv zurückgegangen. Der Vertrag mit Diagonalspielerin Anneclaire Ter Brugge wurde sogar aufgelöst.

Wer auf der Vereinswebseite Informationen zur aktuelle Lage sucht, wird erstmal nicht fündig und direkt zur Vereinsseite bei der Volleyball Bundesliga weitergeleitet (wurde gehackt). Aber auch via Instagram wurde das Thema bisher totgeschwiegen. Doch spätestens beim Spiel gegen Schwerin (Anzeige: 18 Uhr live auf Dyn) sollte dem interessierten Volleyball-Fan auffallen, dass eine Spielerin im Kader des VC Wiesbaden fehlt. Denn aufgrund einer Personalkostendeckelung seitens der VBL musste sich der VCW von der Niederländerin Anneclaire Ter Brugge trennen. „Prämisse ist, dass sich kein Club ohne ausreichende wirtschaftliche Grundlage sportlichen Erfolg ‚erkaufen‘ darf“, erklärt Christopher Fetting, Geschäftsführer der VCW Spielbetriebs GmbH.

Anneclair Ter Brugge darf sich einen neuen Club suchen. Foto: Cuneo Granda Volley

Letztendich gehen die Kostenreduktionen darauf zurück, dass am 1. September 2024 der VBL nicht der Etat nachgewiesen konnte, welcher innerhalb des Lizensierungsverfahren eingereicht wurde. Danach schien aber noch alles heile Welt, als Ter Brugge und andere Neuzugänge bei einer Sponsorenveranstaltung vorgestellt wurden. In der vergangen Saison wurde dem Club bereits drei Punkte abgezogen, weil es gegen eine Eigenkapitalauflage in der Saison 2022/23 verstoßen hatte.

Zu den Gründen heißt es: „Die Pandemie, die Energiekrise und ihre Nachwirkungen bedeuten auch für uns eine echte Zäsur. So ist zum Beispiel der Zuschauerzuspruch trotz guter Leistungen längst noch nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau.“ Jedoch konnten auch die Bestandssponsoren nicht für ein höheres Engagement überzeugt werden. Ganz im Gegenteil. Die aktuelle Lage hätte sie sogar dazu bewogen „ihren Beitrag erheblich zu reduzieren bzw. nicht mehr einzubringen. Damit war das von uns einst im Lizenzierungsverfahren eingereichte Budget schlichtweg nicht mehr erreichbar und wir mussten umgehend reagieren, um das Lizenzierungsverfahren nicht zu gefährden.“

Mit „umgehend“ scheint er jedoch nicht den Zeitpunkt ab dem 1. September zu meinen, an dem spätestens den Verantwortlichen hätte klar sein müssen, wie es um den aktuellen Etat steht. Und überhaupt muss die Frage gestellt werden, weshalb nicht gleich mit Kostenreduktionen begonnen wurde, als es vergangene Saison „fünf vor zwölf“ stand und danach Spielerinnen mit Finanzmitteln verpflichtet wurden, dass offenbar nicht vorhanden ist.

Fetting stellt Namenssponsoring in den Raum

Doch trotz der widrigen Umstände gibt Fetting nicht auf, den VC Wiesbaden zu retten. Dafür stehen momentan Gespräche mit potenziellen Partnern an, „deren Budget sich an einer längerfristigen Zusammenarbeit orientiert. Das könnte zum Beispiel auch den Clubnamen beinhalten.“ Wie die Gespräche ausgehen, wird sich hoffentlich schon bald zeigen. Doch es wird nicht einfacher, neue und alte Sponsoren von sich zu überzeugen, wenn solche Meldungen die Regel werden.

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Titelbild: Detlef Gottwald

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