Die Clubs der Volleyball Bundesliga haben alle verfügbaren Startplätze für die internationalen Wettbewerbe der Saison 2025/26 ausgeschöpft. Doch während es bei den Männern in den letzten Jahren noch drei Plätze für die CEV Champions League gab, sind es diesmal nur zwei: Diese gehen an die Berlin Recycling Volleys und die SVG Lüneburg.
Bei den Frauen standen ohnehin nur zwei Plätze zur Verfügung, die vom SSC Palmberg Schwerin und dem Dresdner SC besetzt werden.
Volleyball Bundesliga ohne dritten Startplatz
In den vergangenen Saisons profitierten die deutschen Männer-Teams vom Ausschluss russischer und weißrussischer Clubs – Deutschland rückte als nächstes Land im Ranking nach und erhielt den zusätzlichen Platz. Zwar bleiben russische Teams weiterhin ausgeschlossen, doch die CEV hat ihr Vergabesystem geändert: Erstmals wird der freie Startplatz nicht mehr automatisch an das nächstplatzierte Land vergeben (Deutschland), sondern über ein Wildcard-Verfahren bestimmt.
Strenge Auswahl – deutsche Teams nicht dabei
In einem detaillierten Bewerbungsverfahren müssen Clubs für die Wildcard auf diversen Gebieten gute Argumente liefern, wie bspw. in der sportlichen Leistung, Infrastruktur, Organisation, Medienstrategie oder im „kommerziellen Potenzial“. Sogar Initiativen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen eine Rolle.
Wie italienische Medien berichten, haben sich für das Verfahren lediglich Topclubs wie Verona und Piacenza (Italien), Kędzierzyn-Koźle und Resovia (Polen) sowie Halkbank Ankara (Türkei) beworben. Deutsche Clubs sind nicht dabei.
Starke Konkurrenz – schwache Argumente aus Deutschland
Ein besonders bemerkenswerter Fall: Halkbank Ankara belegte in der heimischen Liga nur Rang 8 und verpasste damit jegliche sportliche Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. Trotzdem bewirbt sich der Club – nicht zuletzt, weil er sich mit Stars wie Yoandy Leal, Tsvetan Sokolov und Aleksander Śliwka massiv verstärkt hat.
Ziel der CEV ist es offensichtlich, die Attraktivität des Wettbewerbs zu steigern – sowohl sportlich als auch kommerziell. CEV-Präsident Roko Sikiric reagiert damit auf den Druck zahlreicher europäischer Spitzenclubs, die im Herbst 2024 nach seiner Amtsübernahme eine attraktivere Champions League forderten und mit einer eigenen „Euroleague“ drohten. Das Wildcard-Verfahren ist wohl Sikirics Antwort auf diesen Protest.
Für viele deutsche Clubs sind die Voraussetzungen zur Bewerbung kaum erfüllbar – es fehlt an finanziellen Mitteln, internationalen Stars und großer Medienwirkung. Auch ausverkaufte Arenen reichen vermutlich nicht als Argument.
CEV Cup und Challenge Cup bleiben als Alternativen
Somit bleibt für die Helios Giesen Grizzlys immerhin der CEV Cup. Der VfB Friedrichshafen liebäugelte vermutlich ohnehin nicht mit der Königsklasse, da die Austragung der Spiele in der Spacetech Arena aufgrund zu geringer Zuschauerkapazitäten in der Vergangenheit nicht zugelassen wurde.
Bei den Frauen nehmen der Allianz MTV Stuttgart und der VfB Suhl Lotto Thüringen am CEV Cup teil. Im CEV Challenge Cup vertreten die WWK Volleys Herrsching (Männer) und der SC Potsdam (Frauen) die Bundesliga.
Auslosung am 15. Juli
Die Auslosung aller drei CEV-Wettbewerbe findet am Dienstag, 15. Juli 2025 um 12 Uhr in Luxemburg statt. Die CEV überträgt die Ziehung live auf ihren offiziellen YouTube- und Facebook-Kanälen.
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