Straubings Führungsebene wird „schlechtes Benehmen“ vorgeworfen
In einem „Brief an die Redaktion“ im Straubinger Tagblatt am 10. Februar musste der Geschäftsführer und Trainer von NawaRo Straubing Karl Kaden nach einem halben Jahr im Amt einige Kritik einstecken. Auch der 1. Vorstandsvorsitzende des NawaRo e.V., Marko Kreyßig, wird nicht verschont. Ihnen wird „schlechtes Benehmen“ und sogar Mobbing vorgeworfen.
Der Brief, welcher von den Autoren Maik Fahrensohn und Michael Ertl aus Straubing verfasst wurde, beschreibt in erster Linie Ereignisse der südbayerischen U18 Volleyball-Meisterschaft (weiblich), die am 3. und 4. Februar in Straubing ausgetragen wurde. Mit einem 2. Platz hat sich NawaRo Straubing mit Trainer Karl Kaden für die bayerische U18-Meisterschaft qualifiziert. Doch über die Art und Weise scheinen Fahrensohn und Ertl nicht glücklich zu sein. So „wurden auch dieses Mal wieder zwei Fremdenlegionärinnen aus anderen Vereinen geholt“ und wird damit als „Tritt gegen das Schienbein“ des eigenen Nachwuchs gesehen.
Nach einer strittigen Schiedsrichterentscheidung kam es dann wohl dann zu einem „verbalen Wortgefecht“ zwischen einer 15-jährigen Spielerin und Trainer Karl Kaden. In einer anderen Situation wird Kryßig beschrieben, welcher versuchte, sich „lautstark gegen eine Entscheidung einer Linienrichterin durchzusetzen“. Danach folgt ein Plädoyer fürs Schiedsgericht, dessen Entscheidungen nun mal zu respektieren seien.
Schließlich wird die Führungsqualitäten im Verein grundsätzlich infrage gestellt und sogar vorgeworfen, dass man „böse formuliert […] in einigen Fällen von Mobbing gegenüber einzelnen Spielerinnen reden“ könnte. Und sogar Sponsoren bleiben angeblich nicht verschont. So „scheint es fast in Mode zu kommen, wichtige Sponsoren vor den Kopf zu stoßen“. Konkret wird Ertl Technology genannt, jedoch kein direkter Vorfall beschrieben. Unter den Werbepartnern wird das Unternehmen auf NawaRos Webseite jedenfalls nicht mehr aufgeführt.
NawaRo kontert „Kriegserklärung“
Nur einen Tag später lässt Straubings Führungsebene die Vorwürfe nicht auf sich sitzen. Geschäftsführer Herbert Wittl, der im Brief nicht persönlich angegriffen wird, sagte in einer offenen Stellungnahme: „Mit großer Verwunderung musste ich einen BRIEF an die Redaktion mit dem Titel „Schlechtes Benehmen“ über mich ergehen lassen.“ Genau genommen, gibt er die genannten Vorwürfe an die Verfasser zurück. „Schlechtes Benehmen erkenne ich nur bei den, eigentlich von mir geschätzten, Autoren […]. Müssen Emotion und Siegeswille mit schlechtem Benehmen gleichgesetzt werden?“ Auch das Thema Mobbing möchte er so nicht stehen lassen. „Unbegründete Mobbingvorwürfe in die Medien zu tragen und Personen zu diskreditieren, ist stillos.“
Wittls Antwort wurde auch an die Mediengruppe des Straubinger Tagblatts mit der Bitte um Veröffentlichung gesendet. Ob sie abgedruckt wird, wissen nur die Verantwortlichen.
Foto (Titelbild): Nicol Marschall
Abonniere den Newsletter, um keine Nachrichten mehr aus der Volleyball-Branche zu verpassen: