Diese Volleyballer sind (noch) ohne Club
Die Vorbereitung ist schon bei vielen Clubs weit fortgeschritten, schließlich beginnt in vielen Ligen noch im September die Saison. Die meisten Spieler sind daher schon irgendwo unter Vertrag, doch einige suchen noch nach einem Club. Wir stellen vor, welche das sind und wo sie vielleicht noch unterkommen könnten.
Julian Zenger
Kaum zu glauben, aber der deutsche Nationalspieler Julian Zenger steht bisher noch ohne Club da. Er war zuvor für Padua tätig und würde auch gern weiterhin in der italienischen SuperLega bleiben. Doch das gestaltet sich schwierig. Grund dafür ist unter Anderem die Ausländerregelung, die besagt, dass mindestens drei Italiener auf dem Feld stehen müssen. Die Libero-Position wird bei den meisten Clubs daher oft mit jungen italienischen Talenten aufgefüllt. Padua hat sich jedoch für den Franzosen Benjamin Diez entschieden, der von Belchatow kommt. Ansonsten sind schon so gut wie alle italienischen Clubs mit zwei Liberos besetzt. Außer Cisterna, wo jedoch bereits sieben Ausländer unter Vertrag stehen (wie z. B. Aleksandar Nedeljkovic und Jordi Ramon Ferragut). Bleibt abzuwarten, wohin es den 27-jährigen hinverschlägt. Ein paar Wochen sind es ja noch bis Saisonbeginn.
Yannick Goralik
Der 24-jährige Deutsche hat bereits 2022 die deutsche Bundesliga verlassen. Damals ging es in die Schweiz zu Amriswil, ein Jahr später nach Belgien (Tectum Achel). Dort spielen nächste Saison mit Mario Schmidgall und Felix Baumann wieder zwei Deutsche, doch anscheinend nicht Goralik. Zwar war er in der ersten VNL-Woche noch mit der deutschen Nationalmannschaft unterwegs, kam dort aber nicht zum Zug und konnte sich dadurch auch nicht bei den Scouts anbieten. In der Bundesliga haben alle Clubs mindestens drei Mittelblocker im Kader, deshalb ist eine Rückkehr unwahrscheinlich. Eventuell wäre Herrsching noch eine Option, da Ilic sich vergangene Saison verletzungsanfällig zeigte und Engemann noch berufstätig ist.
Update: Goraliks Freundin teilte uns mit, dass er bereits vor Monaten beim tschechischen Club Příbram angeheuert hat, was wohl auch in den nächsten Tagen bekanntgegeben wird. Wir wünschen viel Erfolg!
Leon Dervisaj
Der Zuspieler mit kosvarischen Wurzeln war zuletzt beim Deutschen Meister in Berlin unter Vertrag. Hier teilte er sich mit Johannes Tille die Zuspiel-Position, welche nun auf Djifa Amedegnato von den Netzhoppers als zweiten Zuspieler setzen, sodass Leon bisher immer noch auf der Suche nach einem Club ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat er nach dieser Saison wieder den Anspruch als erster Zuspieler zu agieren, sodass sich die Suche nicht einfach gestaltet. In der Bundesliga ist jedenfalls kein Platz mehr für ihn, weshalb davon auszugehen ist, dass er sich bereits im Ausland umschaut.
Sebastian Gevert
Eher unfreiwillig musste sich Sebastian Gevert von seinem Club in Düren trennen. Gerne hätte er dort noch weitergemacht, doch die Verantwortlichen, um den neuen Trainer Christophe Achten, wagen mit Dimitrios Mouchlias und Nils Becker einen Neuanfang. Damals war sich Gevert noch unschlüssig, ob das nun sein Karriereende bedeutet oder er noch waonders unter kommt. Das wird vermutlich nicht mehr der Fall sein, denn nun ist klar, dass er einen A-Trainer-Lehrgang begonnen hat und vielleicht schon in vier Monaten seinen Trainerschein in den Händen hält.
Update: Gevert ist Jugendtrainer bei den Powervolleys Düren
Leo Meyer
Mit Leo Meyer gibt es einen weiteren Dürener, der wohl noch auf Clubsuche ist. Er konnte in der vergangen Saison nicht ganz überzeugen und hat daher sicher Schwierigkeiten, einen passenden Verein zu finden. Der Franzose ist mit 27 Jahren aber noch recht jung und möchte sicher noch einige Saison dran hängen. Ihn könnte es wieder in seine Heimat nach Frankreich ziehen. Hier wäre in Narbonne noch hinter dem Kanadier Luke Herr Platz für einen zweiten Zuspieler. Ansonsten ist auch ein Club in der zweiten Liga vorstellbar.
Update: Meyer ist zu Tours nach Frankreich gewechselt.
Nikola Peković
Der serbische Libero kann als Vizemeister mit Friedrichshafen auf eine durchaus erfolgreiche Saison zurückblicken. Dennoch musste er für den talentierten Lenny Graven weichen, der von den WWK Volleys kommt. Mit 34 Jahren spekulierten bereits einige, ob es das Ende seiner Karriereende markierte. Doch auf Anfrage bestätigte Peković dem VI, dass er zwar noch keinen neuen Club gefunden hat, dies jedoch nicht sein Karriereende bedeutet. Einen Club zu finden, dürte für den motivierten Serben sicher kein Problem sein, sofern es mit seinen Ansprüchen zusammenpasst.
Update: Peković spielt jetzt bei Mladi Radnik Požarevac in Serbien.
Satoshi Tsuiki
Mit dem Japaner Tsuiki befindet sich der nächste Libero noch auf Vereinssuche, der mit den Berlinern den Meister- und Pokaltitel gewinnen konnte. Doch für ihn kommt der US-Amerikaner Kyle Dagostino, der in der VNL zeigen konnte, dass er vielliecht sogar noch etwas besser als der Japaner sein wird. Unklar ist nun, was der manchmal aufbrausende Libero nach der Station in Berlin vor hat. Wie oben beschrieben, ist es für ausländische Liberos in den Top-Ligen durch die Ausländerregelungen nicht leicht irgendwo unter zu kommen – außer man gehört zur Weltspitze. Dadurch, dass er in der Nationalmannschaft keine Rolle spielt, konnte er sich nicht ins Radar der Scouts spielen. Bleibt also seine Heimat, wo nur noch bei den Toray Arrows Shizuoka gleich zwei Libero-Plätze frei sind und für die er bereits 2013 bis 2020 auflief.
Update: Tsuiki hängt seine Volleyball-Karriere an den Nagel. Er gab sein Karriereende bekannt.
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Titelbild: Volleyball World