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SC Potsdam reicht Lizenzunterlagen ein

Der SC Potsdam scheint sich finanziell wieder einmal konsolidiert zu haben. Denn der Club reichte (mit Fristverlängerung) die Lizenzunterlagen ein, um auch in der kommenden Saison 2024/2025 in der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen an den Start gehen.

„Ich freue mich sehr, dass wir ein deutliches Signal in alle Richtungen senden können“, sagt Eugen Benzel, Geschäftsführer der SC Potsdam Sport & Marketing GmbH. Denn bevor die Entscheidung gefallen ist, musste kurzfristig ein Einnahme-Defizit aus dem aktuellen Geschäftsjahr gestemmt werden. Zwischenzeitlich war von Benzel noch ein Finanzloch von 400.000 Euro festgestellt worden, sodass sogar ein Insolvenzantrag im Raum stand. Nach genauerer Untersuchung waren es nur noch 333.494,35.

Dieses Loch konnte nun erneut mit Sponsoren und Investoren geschlossen werden. Anfang 2024 hatten schonmal städtische Unternehmen und Sponsoren dem SC Potsdam e. V. finanziell unter die Arme greifen müssen. Damals war die Existenz des gesamten Verein bedroht. Ohne Unterstützung wäre es wohl das Ende für das Bundesliga-Team des SC Potsdam gewesen. „Ohne die ausreichende Liquidität hätte es keinen Sinn gemacht, einen Lizenzantrag für die neue Saison zu stellen.“, sagte Benzel in einer Vereinsmitteilung.

Zudem hat sich der SC Potsdam als Bundesliga-Dritte für den Europapokal qualifiziert. Beim Kader für die neue Saison solle man aber realistisch sein. „Natürlich haben die vergangenen Monate dafür gesorgt, dass wir mit einem geringeren Etat als zuvor an den Start gehen werden“, berichtet Benzel. Bisher sind nur die Abgänge von Anastasia Cekulaev, Justine Wong-Orantes und Breland Morrissette bekannt. Zudem wechselt Antonia Stautz nach Stuttgart. Alle Transfers im Überblick

Auf Lizenzantrag folgt Medienkritik

Gleichzeitig übt der Geschäftsführer Kritik: „Die zum Teil unangebrachten und sachlich nicht immer richtigen Schlagzeilen von speziellen Medienvertretern haben dafür gesorgt, dass auch bei den Spielerinnen eine große Unsicherheit herrschte. Daher wird es einen kompletten Neuanfang geben, der von uns allen gemeinsam getragen wird.“ Damit ist wohl die MAZ gemeint, die von einem geplanten Insolvenzantrag berichtete, welcher niemals eingegangen ist.

Rico Freimuth, der Vorstandsvorsitzende des SC Potsdam e.V., begrüßt die positiven Signale aus der Spielbetriebsgesellschaft. „Nach den Schlagzeilen und Anschuldigungen der letzten Monate ist das die beste Antwort, die es geben konnte: Es wurde bestätigt, dass der Gesamtverein auf dem richtigen Weg ist.“

Einreichung heißt nicht gleich Teilnahme

Die Lizenzunterlagen, für welche die Volleyball Bundesliga noch eine Frist eingeräumt hatte, werden nun jedenfalls genau geprüft werden. Hier müssen die Clubs jedoch zunächst nur 50% des geplanten Etats vorweisen können. Im September dann 80%. Daniel Sattler, Geschäftsführer der VBL, sagte im Volleyball Insider Podcast bereits, dass in solchen Fällen tatsächlich jedes eingereichte Dokument genau geprüft werde (erscheint am 26. Mai). Ob der SC Potsdam dann tatsächlich wieder an der Volleyball Bundesliga teilnehmen darf, wird sich erst kurz vor der neuen Saison herausstellen.

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Foto (Titelbild): Nicol Marschall