Große Fragezeichen beim Allianz MTV Stuttgart
Der Abgang von Stuttgarts Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema hat ein großes Beben in der Volleyball-Branche hinterlassen. Unklar ist indes, wie es beim amtierenden Meister weitergehen wird und wer die große Lücke füllen soll. Maria Segura Pallerés wurde bereits für eine Nachfolge angefragt – und sagte prompt ab.
„Ich habe mich für das Angebot bedankt und geantwortet, dass dies für mich keine Option ist.“, sagte Pallerés den Stuttgarter Nachrichten. „Nach allem, was passiert ist, wäre es nicht fair.“ Sie wolle ihre Karriere definitiv beenden und blickt eher wieder Richtung Heimat, was sie schon einmal vorgehabt hat. Hinsichtlich der Entscheidung des Clubs wird sie auch deutlich: „Aus meiner Sicht ist es ein großer Fehler, der da passiert ist.“ Nun ist jedoch klar, dass der Verein sich definitiv um eine Nachfolge bemüht und die Stelle erstmal nicht auf mehrere Schultern verteilen will.
Darüber hinaus wurde auch Libera Roosa Koskelo von der StN gefragt, ob sie sich eine Laufbahn als Sportdirektorin vorstellen könnte, was sie jedoch ebenfalls ablehnte. „Das ist kein Job für mich, und erst recht nicht angesichts der Fußabdrücke, die Kim Renkema hinterlassen hat.“, heißt es von Koskelo.
Zudem ist die Zukunft von Krystal Rivers ungewiss. Die Diagonalangreiferin sagte, dass sie noch nicht sicher sei „ob meine Karriere im Mai zu Ende gehen wird“. So stehen die Spielerinnen mit der Entscheidung von Kim Oszvald-Renkema immerhin vor vollendeten Tatsachen. Einige Spielerinnen, womöglich auch Rivers, warten sicher erst einmal ab, wer auf die Sportdirektion folgt. Denn Oszvald-Renkema war stets dafür bekannt, eine „Wohlfühl-Atmosphäre“ für die Spielerinnen zu schaffen.
Auch Irions Zukunft offen
Im Interview lässt auch Geschäftsführer Aurel Irion durchblicken, dass seine Zukunft beim MTV ungewiss ist. So gab es bisher noch keine Gespräche mit den Gesellschaftern über einen Vertragsverlängerung. Zudem rechnet er, dass wenn sie stattfinden, ebenfalls nur mit einem Angebot über eine Verlängerung von einem Jahr.
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Zudem lässt er verlauten, dass Oszvald-Renkema tatsächlich eine Position auf Augenhöhe anstrebte. Sie wollte wohl eine Beförderung zu einer „Geschäftsführerin Sport“, was jedoch, wie bereits bekannt, nicht auf Anklang gestoßen ist. Wohin es sie verschlägt, ist bis dato noch nicht durchgesickert.
Ob und wie sie ihre Tätigkeit weiter fortsetzt, war zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht klar. Seitens Irion war es jedoch schon angedacht, dass sie wie gewohnt weiter an der Kaderplanung beteiligt ist. Dem Volleyball Insider teilte Oszvald-Renkema noch mit: „Ich erfülle den Vertrag. Wie die Umsetzung funktioniert müssen wir schauen.“
Schließlich wird wohl einiges auf Trainer Konstantin Bitter zukommen, der sich in dem Bereich aller Wahrscheinlichkeit mehr einbringen wird. Doch „wir haben noch nicht darüber gesprochen, wie es im Detail ablaufen wird“, sagte der Cheftrainer.
Am Mittwoch kämpft der Club erstmal noch um das Überstehen der Gruppenphase in der Champions League. Das Team trifft um 20:30 Uhr auf Bielsko-Biała (live auf Sportdeutschland.tv).
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Titelbild: Frank Voß