Dünnes verlässt DVV
Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) und Christian Dünnes gehen getrennte Wege. Der Sportdirektor verlässt den DVV auf eigenen Wunsch zum Ende des Monats. Dies ist das Ergebnis mehrtägiger Gespräche zwischen Vorstand, Präsidium und Christian Dünnes. Der DVV arbeitet bereits gemeinsam mit der Volleyball Bundesliga (VBL) an der Nachbesetzung.
Sechs Jahre war Christian Dünnes für den DVV und die deutsche Volleyball-National- sowie deren Nachwuchsmannschaften tätig. Vor allem mit dem 2019 verabschiedeten Nachwuchskonzept für DVV, VBL und Landesverbände wurde eine Grundlage für die Zukunft des Nachwuchsleistungssports im Volleyball entwickelt. Zu den Erfolgen in seiner Amtszeit zählen der Gewinn der U18 Europameisterschaft männlich im Jahr 2018, die Bronzemedaille bei der U17 Europameisterschaft im Jahr 2022 und der Vize-Europameistertitel der Männer im Jahr 2017.
„Wir wären gerne den eingeschlagenen Weg mit ihm weitergegangen“, sagt DVV-Präsident René Hecht. Doch dazu war Dünnes nicht bereit. „Nach fast sechs Jahren ist es Zeit für einen Neuanfang – sowohl für mich als auch für den Verband. Ich blicke auf eine sehr spannende und intensive Zeit beim DVV zurück, die mir positiv in Erinnerung bleiben wird“, sagt er. „Volleyball in Deutschland ist und bleibt meine Herzensangelegenheit. Ich bedanke mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen und wünsche dem DVV nur das Beste für die Zukunft.“ Wohin es Dünnes zukünftig verschlägt ist nicht bekannt. Eine Anfrage vom VM ließ er unbeantwortet.
Übergangslösung gefunden
Der 38-Jährige hatte die Aufgabe des DVV-Sportdirektors im Mai 2017 übernommen. Der DVV wird die vakant werdende Position des Sportdirektors Volleyball in Zusammenarbeit mit der Volleyball Bundesliga schnellstmöglich und adäquat nachbesetzen. Bis auf Weiteres wird Nachwuchs-Bundestrainer Dominic von Känel übergangsweise Ansprechpartner für die Belange im Leistungssport sein. Dabei richtet sich sein Fokus darauf, Anliegen und Themen der Bundestrainer*innen und des administrativen Leistungssportpersonals in der DVV Geschäftsstelle im Bereich Volleyball aufzunehmen und diese im DVV zu kanalisieren.
Bei der Neuaufstellung im Spitzensport wird der DVV eng mit der VBL zusammenarbeiten. „Wir sind uns mit dem DVV-Präsidium einig, dass die VBL bei den anstehenden Beratungen und der Nachbesetzung eines Sportdirektors oder einer Sportdirektorin eine entscheidende gestaltende Rolle spielen wird“, so VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler. Für die VBL wird sich Julia Retzlaff, die als VBL-Geschäftsführerin den Sportbereich verantwortet, in die weiteren fachlichen Beratungen einbringen. „Ich bin überzeugt, dass wir die Nationalmannschaften nur im Schulterschluss unserer Bundesligisten und des DVV erfolgreich entwickeln können“, sagt Julia Retzlaff.
Vor schweren Aufgaben
Damit steht der DVV gänzlich ohne Sportdirektoren da, nachdem Niclas Hildebrand im Herbst 2022 gehen musste. Die Stelle des Beachvolleyball-Sportdirektors wurde seitdem nicht nachbesetzt, was voraussichtlich erstmal so bleibt.
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Foto: Justus Stegemann