Alle Jahre wieder wird das Regelwerk im Volleyball auf den Prüfstand gestellt und geändert. So auch jetzt wieder, sodass wir uns ab sofort an neue Regeln im Volleyball gewöhnen müssen, die bis 2028 gelten. Hier stellen wir euch die wichtigsten Regeländerungen vor.
Gleichzeitige Berührung oberhalb der Netzkante
Führt die Berührung von zwei Gegnern oberhalb der Netzkante zu einer länger andauernden Ballberührung, läuft das Spiel weiter – auch wenn der Kontakt über dem gegnerischen Feld abgeschlossen ist. Für das oft genannte „Jousten“ gibt es daher zukünftig die Regelung 9.1.2.3.
Positionen bei eigenem Aufschlag
Diese Regeländerung könnte bald für reichlich Verwirrung sorgen. Eigentlich waren die Positionen zum Zeitpunkt des Aufschlags immer streng geregelt. Dies soll sich mit der Regelung 7.4 nun ändern, sodass es bei eigenem Aufschlag keine Rolle mehr spielt, wo und wie die Spieler stehen – egal ob vorne oder hinten. Damit ist es nicht mehr nötig, auf die Füße des Nebenmanns oder der Nebenfrau zu achten, sodass sich gleich so positioniert werden kann, wie es vom Coach vorgesehen ist.
Damit erhöht sich natürlich auch das Risiko, dass Teams nach ein paar Rotationen nicht mehr genau wissen, was die aktuelle Aufstellung ist. Denn die Rotationsregel soll weiterhin beibehalten werden. Viele Verbände und Vereine raten daher nicht ohne Grund, sich einfach an die früheren Regeln zu halten, damit es nicht zu Verwirrungen kommt.
Sichtblock bei eigenem Aufschlag
Früher als „Sichtblock“ bekannt, wird diese Regel nun etwas abgeschwächt. Regel Nr. 12.5.3 besagt nun, dass es zukünftig untersagt ist, die Hände beim eigenen Aufschlag über den Kopf zu heben, solange der Ball nicht über das Netz geflogen ist. Die Arme dürfen jedoch weiterhin unterhalb des Kopfes verschränkt werden.

Ein „Sichtblock“ in dieser Form ist nicht mehr erlaubt. Foto: Volleyball World
Ballüberquerung außerhalb der Antennen
Diese neue Regelung soll eher Schiedsrichtern helfen, eine rasche Entscheidung zu treffen. So darf nach 10.1.2.3 zukünftig in der gegnerischen Zone nur noch nach der ersten Berührung weitergespielt werden. Danach ist es sofort als “Aus” zu bewerten.
Doppelberührung beim Zuspiel
Keine Regeländerung, sondern eher eine neue Auslegung der bestehenden Regel, die weitreichende Folgen für den Volleyball hat und auch schon im Profibereich angewendet wird. Zwar ist die Doppelberührung – also eine Berührung, die zweimal direkt nacheinander erfolgt – weiterhin als Fehler zu bewerten. Doch gilt dies nicht mehr beim Zuspiel (also wenn der Ball „unsauber“ zugespielt worden ist), sofern der Ball nicht beim Gegner landet und die Aktion in einer Bewegung durchgeführt wurde.
Höre in das Podcast-Interview mit Schiedsrichterin Jennifer Hesse rein, die über die neuen Regeln im Volleyball spricht:
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Titelbild: Volleyball World