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Auf Druck von Landesverbänden und VBL: DVV-Präsident tritt zurück

Die Mehrheit der Volleyball-Landesverbände sowie die Volleyball Bundesliga haben dem Präsidium des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) das Vertrauen entzogen. Präsident René Hecht und die Vize-Präsidenten Volker Schiemenz, Holger Schell und Matthias Hach sind zurückgetreten. Auch Vorstand Julia Frauendorf verlässt den Verband. Das teilte der Verband am Freitagabend in einer Pressemitteilung mit.

Krisengipfel in Göttingen

Am vergangenen Wochenende folgten die Landesverbände und die Volleyball-Bundesliga der Einladung des Deutschen Volleyball-Verbandes zum offenen Dialog nach Göttingen. Präsidium und Vorstand reagierten damit auf das öffentlich angedrohte Amtsenthebungsverfahren des Westdeutschen Volleyball-Verbandes und die heftige Kritik am Deutschen Volleyball-Verband in den vergangenen Monaten.

Bereits im Mai trafen sich die Präsidenten der siebzehn Landesverbände in Erfurt. Im Mittelpunkt des zweitätigen Treffens standen Kritik und Forderungen nach ganzheitlichen Personalkonsequenzen. Gefordert wurden Rücktritte von Präsident René Hecht, allen Mitgliedern des Präsidiums und Entlassungen des Vorstands sowie leitenden Mitarbeitern des Deutschen Volleyball-Verbandes.

In Göttingen standen die Mitglieder des Präsidiums, Vorstand und Teamleiter*innen den Mitgliedern am vergangenen Wochenende Rede und Antwort. Trotz transparenter Aufklärung entzog die Mehrheit der Mitglieder dem Präsidium des DVV das Vertrauen.

Geforderte Rücktritte

In einer außerordentlichen Präsidiumssitzung am Freitagabend (21. Juli 2023) sind Präsident René Hecht und die Vize-Präsidenten Volker Schiemenz, Holger Schell und Matthias Hach zurückgetreten.

Rekordnationalspieler René Hecht ist enttäuscht, aber letztendlich auch dankbar: „Das Amt des Präsidenten hat mich immer mit Stolz erfüllt. Fünf Jahre durfte ich den DVV repräsentieren und modernisieren. Gern hätte ich noch den letzten Satz gespielt und meine Amtszeit 2024 beendet, um die positive Entwicklung der letzten Jahre weiter zu begleiten. Die Mehrheit der Landesverbände und die Volleyball-Bundesliga wollen den Weg der Erneuerung nicht mehr mitgehen. Sie übernehmen nun die Verantwortung für alles Kommende. Ich danke allen meinen Wegbegleitern. Unserer Sportart bleibe ich natürlich immer verbunden.“

Rechtsanwältin Katharina Dierlamm bleibt als Vize-Präsidentin im Amt, ebenso wie die kooptierten Mitglieder des Präsidiums Janine Stanelle (DVJ), Maren Fromm (Athletensprecherin) und Daniel Sattler (VBL).  

Personelle Konsequenzen

Auch Vorstand Julia Frauendorf wird der Aufforderung nachkommen, den Verband zu verlassen. „Wir wollten zu schnell, zu viel verändern. Ohne Gestaltungsmehrheit ist es nicht möglich, jünger, schneller und digitaler zu werden. Ich möchte nicht dazu beitragen, dass der Deutsche Volleyball-Verband zurückfällt in vergangene Zeiten. Mein Ziel war es, zu gestalten, nicht zu verwalten. Volleyball ist und bleibt meine Leidenschaft. Dieser werde ich immer treu bleiben“, so die 32-jährige Julia Frauendorf, die den geordneten Übergang hin zu einem neuen Präsidium begleitet. Dem SID sagte sie außerdem: „Ich war oft die jüngste im Raum, die einzige Frau. Ich bin immer für Transparenz, Beteiligung und Leistung eingetreten. Oft war das nicht gewollt, akzeptiert oder gar geduldet. Es ist auch vorgekommen, dass ich zu wichtigen Terminen keine Einladung hatte, als Tochter vorgestellt wurde oder Entscheidungen ohne mich an der Bar getroffen wurden.“

Darüber hinaus scheiden auch die Teamleiterinnen Franziska Lange und Sarah Strege aus. Als Projektleiterin hat Franziska Lange seit 2019 interne und externe Digitalisierung des DVV vorangetrieben. Unter anderem hat sie die deutschlandweite Konsolidierung aller Landesverbände auf eine Mehrmandantenplattform federführend umgesetzt und die neue eLearning Plattform aufgebaut.

Damit wird auch im Bereich des Hauptamts die von den Landesverbänden geforderte personelle Neuaufstellung ermöglicht.

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