ASV Dachau steigt in erste Bundesliga auf
Am Sonntag bestätigte der Club in einer Pressekonferenz die Entscheidung, in die erste Volleyball-Bundesliga der Herren aufzusteigen. Nach dem Zwangsabstieg 2002 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wagt Dachau nun wieder den Schritt ins deutsche Oberhaus.
Auf zwei Deutschen Meistertiteln, einem Pokalsieg und dem Einzug ins Champions-League-Finale Mitte der 90er folgte 2002 der Zwangsabstieg in die Regionalliga. Jetzt kommt der ASV Dachau zurück – genau 50 Jahre nach Gründung der Volleyball-Abteilung. Die Vorbereitungen auf diesen Schritt haben schon vor Jahren begonnen.
Dass der Durchmarsch in die oberste Liga so schnell erfolgt, war zunächst nicht geplant. „Die Erleichterungen seitens der VBL sind natürlich Grundvoraussetzung. Man ist auf uns zugekommen und hat uns ein Angebot gemacht. Wir haben uns das angeschaut und ergreifen die Chance“, sagt Teammanager Raiko Worf. Vereinfachte Bedingungen hinsichtlich Hallensituation und Budget sowie die zweijährige Nichtabstiegsgarantie geben die nötige Sicherheit.
Andreas Wilhelm, 1. Vorstand des ASV Dachau, legt Wert darauf, den eigenen Nachwuchs im Verein zu entwickeln: „Ich bin mit 17 nach Dachau gekommen. Viele, die damals mit dabei waren, haben jetzt ihre Kinder im Verein. Der Grundsockel ist groß und mächtig.“ Dies zahlt auch in das Nachhaltigkeitskonzept des angehenden Erstligisten ein. „Wir haben im Jugendbereich einen absoluten Leistungsgedanken. Es ist förderlich, wenn man Perspektive nach oben bieten kann“, so Abteilungsleiter Werner. „Das ist unser Weg. Ich hoffe, dass wir immer wieder Jugendspieler haben, die wir mit hochziehen können. Wir wollen Vorbilder aufbauen“, ergänzt Steuerwald.
Start-Up-Gedanke im Vordergrund
Das betrifft nicht nur die finanzielle Entwicklung und die konsequente Nachwuchsarbeit, die unter anderem auch durch Arbeitsgemeinschaften mit den ortsansässigen Schulen vorangebracht wird. „Wir wollen das nicht rückwärts betrachtet sehen, sondern vor allem nach vorne“, erklärt Denis Werner, der den Verein in der aktuellen Situation als eine Art Start-Up-Unternehmen versteht. Dieses müsse nicht nur finanzielle Strukturen schaffen und in den sportlichen Bereich investieren „Wir wollen soziale Verantwortung im Jugendbereich und im Umweltschutz übernehmen, Vorreiter sein. Da wird mit unseren Sponsoren noch einiges passieren.“
Andreas Wilhelm, der Dachau als „sympathische Kleinstadt am Rande Münchens, gemütlich, aber mit einem guten Zusammenhalt und einem breiten Netzwerk und starker Industrie“ beschreibt, erhält von allen Seiten positives Feedback für den Plan. Seine Mitstreiter:innen und er sind mit dem Ort, den Menschen dort und dem Volleyballsport eng verwoben, wollen all dies zusammenführen und zusammenhalten. Noch hüllt man sich in Schweigen, verspricht aber bald weitere Neuigkeiten. Raiko Worf hat schon jetzt ein klares Ziel: „Wir werden nicht auferstehen aus der erfolgreichen Vergangenheit. Wir werden ein starker ASV Dachau der Zukunft sein.“
Quelle: PM VBL
Nächste Saison wieder Abstieg vorgesehen
Gerüchten zufolge gilt ab der Saison 2023/24 wieder eine strikte Abstiegsregelung, sodass der Letztplatzierte der acht Mannschaften (ohne VCO und Aufsteiger) in die zweite Bundesliga absteigen muss. Der TSV Haching München konnte aufgrund einer Änderung im Lizenzstatut 2020 aufsteigen und dürfte sich mit einer Abstiegsregelung schwer tun, sich nächste Saison in der Liga zu halten.
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Bild: ASV Dachau