So schlagen sich die deutschen Nationalspieler im Ausland
Die Saisons vieler ausländischer Ligen sind bereits weit fortgeschritten – Zeit für einen Blick auf die Leistungen unserer Nationalspieler, die im Ausland unter Vertrag stehen.
Italien
Mit seiner ersten Auslandsstation hatte Erik Röhrs keinen leichten Start. Die verpasste Olympia-Teilnahme durch seine Krankheit setzten ihm mental zu, dennoch kämpfte er sich in Monza einen Stammplatz. Dieser war durch den späten Neuzgang mit Ivan Zaytsev in Gefahr, doch blickt er auf zahlreiche Einsätze zurück. Auch eine kleinere Verletzung, die ihn im Champions-League-Spiel gegen Giesen ausbremste, ist inzwischen auskuriert.
Sportlich läuft es für Monza jedoch miserabel: Mit nur vier Siegen aus 14 Spielen liegt das Team punktgleich mit dem Tabellenletzten aus Grottazzolina, gegen den es sogar eine klare 0:3-Niederlage gab. Hoffnung machte jedoch der jüngste 3:2-Sieg gegen Civitanova. Mit 120 Punkten liegt Röhrs jedenfalls noch vor Zaytsev oder auch vor Yuki Ishikawa (117). Sein Teamkollege Osmany Juantorena kam bisher kaum zum Einsatz, Zaytsev wechselte in die Türkei.
Etwas besser läuft es für Jan Zimmermann, der in Taranto als Zuspieler gesetzt ist. Sein Team steht mit einem Punkt Vorsprung auf Monza auf dem 10. Platz der SuperLega. Zimmermann hat reichlich Spielzeit und ist auf seiner Position unverzichtbar. Zwar musste Taranto zuletzt eine Niederlagenserie hinnehmen, doch Siege gegen Milano (3:0) und Civitanova (3:2) waren Lichtblicke.
Polen
Von Italien nach Polen wechselte Mittelblocker Anton Brehme. Er fühlte sich nicht wirklich wohl in Medona und ging zu Jastrzębski Węgiel. Dort kann er bis dato auf eine erfolgreiche Saison blicken. Zwar rangiert er mit 21 Blocks nur auf Platz 42 in der Blocker-Rangliste der PlusLiga, dennoch kann er seine Angriffsstärke voll ausspielen. Mit 119 Punkten liegt er sogar vor Außenangreifer Timothée Carle (115). Grund genug für eine Vertragsverlängerung, sodass er auch nächste Saison für Węgiel ans Netz geht. Als Tabellenzweiter hat Jastrzębski Węgiel gerade auch wenig zu klagen.
Noch besser steht Projekt Warszawa da, wo Tobias Brand und Linus Weber unter Vertrag stehen. Weber konnte sich zeitweise gegen Bartłomiej Bołądź durchsetzen, kam zuletzt jedoch seltener zum Einsatz. Trainer Piotr Graban entscheidet offenbar je nach Tagesform.
Tobias Brand hat es deutlich schwerer: Zwar zeigte er in Spielen wie gegen Będzin oder in der Champions League starke Leistungen, doch sind Kevin Tillie und Artur Szalpuk auf seiner Position gesetzt. Daher kursieren Wechselgerüchte – angeblich soll Brand nächste Saison für Trefl Gdańsk auflaufen.
Moritz Karlitzek kämpft mit Olsztyn um die Playoff-Teilnahme. Derzeit liegt das Team vier Punkte hinter den begehrten Plätzen 7 und 8, doch auch von hinten droht Konkurrenz. Mit durchschnittlich zwölf Punkten pro Spiel gehört Karlitzek zu den Leistungsträgern. Allerdings schwankt seine Annahmeleistung, was er mit starken Aufschlägen wettmacht. Auch bei ihm ist bereits bekannt, dass er ein weiteres Jahr für Olsztyn auflaufen wird und daher nächste Saison möglicherweise auf Johannes Tille trifft.
Frankreich
Lukas Maase belegt mit Chaumont in der französischen Liga einen hervorragenden dritten Platz – nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Tourcoing. Mit 124 Punkten liegt er auf Rang 32 der Topscorer-Liste. Seine Blockstatistik (19 Blocks) lässt jedoch noch Luft nach oben.
Auch Tim Peter muss hier noch Erwähnung finden, obwohl er kürzlich zum VfB Friedrichshafen gewechselt ist. Mit der Hoffnung auf mehr Einsatzzeiten geht er mitten in der Saison zum Bodensee zurück, obwohl diese mit dem Abgang Ngapeths vermutlich gekommen wären.
Übrigens ist Simon Hirsch mit 257 Punkten aktuell Zweiter im Topscorer-Ranking und spielt für den Tabellenachten Nice.
Türkei
In der türkischen Liga spielen bei Arkas Izmir gleich zwei Nationalspieler: Georg Grozer und Libero Julian Zenger. Beide können mit dem vierten Platz ihres Teams zufrieden sein. Grozer bestritt zehn von zwölf Spielen und erzielte dabei beeindruckende 238 Punkte – darunter 29 Asse und 11 Blocks.
Auch Zenger kommt auf sieben Ligaeinsätze mit soliden Leistungen. Im Challenge Cup war jedoch schon in der ersten Runde gegen den finnischen Club AKAA Volley Schluss. Zudem werden beide Deutschen nächste Saison sicher nicht mehr für den Club auflaufen, nachdem bekannt wurde, dass man sich aus der ersten Liga zurückziehen wird.
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Titelbild: Piotr Iwańczyk