Beachvolleyball

Müller/Tillmann verpassen die Überraschung

Nach zwei starken Leistungen und Siegen in den ersten beiden Spielen hatten sich Müller/Tillmann das Endspiel um den Gruppensieg verdient gegen die amtierenden Weltmeisterinnen Hughes/Cheng, aus den USA. Im letzten Spiel des Tages waren die Siegerinnen des Elite16-Turniers aus Wien ab 22 Uhr gefordert, bei wie gewohnt stimmungsvoller Atmosphäre unter Flutlicht.

Von Jonathan Rott

Trotz ordentlicher Leistung reichte es allerdings nicht, um gegen Hughes/Cheng zu überraschen, die am Ende mit einem ungefährdeten 0:2 (18:21, 18:21) aus deutscher Sicht den Gruppensieg einfahren.

In beiden Sätzen spielten sich ähnliche Bilder ab, das deutsche Duo hatte einen guten Start, konnte die ersten Breaks sammeln, verpasste es aber, wie auch zu vielen anderen Momenten im Spiel, sich an diesen Punkten hochzuziehen und Selbstvertrauen zu erarbeiten.

Zu nervös und unsicher blieb dagegen der deutsche Spielaufbau. Besonders Svenja Müller bekam durch sehr starke Aufschläge viel zu tun in der Annahme und konnte zu selten aus guten Situationen angreifen. Immer wieder hatte sie den Ball netzentfernt und im Rücken, wurde zögerlich und fehlerhaft, wodurch sie ihren Angriff nicht regelmäßig durchbringen konnte, was ihr aus guten Situationen hervorragend gelang. Müller/Tillmann versuchten zu adaptieren, passten ihre Annahmeposition an und Cinja übernahm deutlich mehr Feld in der Mitte, was größtenteils gelang.

Gleichzeitig fanden Müller/Tillmann nicht in ihren eigenen Aufschlag. Nachdem die Aufschläge zunächst nicht für genügend Druck sorgten, um Breaks zu erzeugen, führte gesteigertes Risiko zu oft zu Fehlern im Aufschlag und zu selten dazu, den Spielaufbau der US-Girls zu stören.
Dennoch führte der höhere Aufschlagdruck dazu, dass Müller/Tillmann sich Chancen auf Breaks erarbeiten. Gegen die stark aufgelegten Hughes/Cheng verpassten sie es aber die Chancen hochprozentig zu nutzen. Wenn es dann doch gelang, konnten die Deutschen sich an diesen Erfolgserlebnissen kein Selbstvertrauen erarbeiten, um eine Aufholjagd zu starten, der Rückstand auf die US-Amerikanerinnen blieb konstant.

Mit starken Angriffslösungen, Schlägen in die Linie zwischen Block und Antenne, Line-Shots und jeder Menge unkonventionellen, gewannen Hughes/Cheng verdient das Spiel und holten sich den Gruppensieg, der den Deutschen damit verwehrt blieb.

Mut macht, dass eine durchschnittliche Leistung von Müller/Tillmann nicht zu einer krachenden Niederlage geführt hat, sondern sie trotzdem phasenweise mit einem der besten Teams der Welt mithalten konnten.
Wann und gegen wen es für die beiden weitergeht, steht noch nicht fest, sondern klärt sich erst nach der Auslosung des Turnierbaums nach Abschluss der Vorrunde am morgigen Samstag. Sicher ist aber, dass ihr nächstes Spiel nicht vor Sonntag stattfindet. Sobald es aktuelle Informationen gibt, werdet ihr hier und auf den sozialen Medien auf dem Laufenden gehalten.

Die anderen beiden deutschen Teams, haben jeweils noch ein ausstehendes Gruppenspiel. Ehlers/Wickler treffen um 9 Uhr in ihrem Duell um den Gruppensieg auf die Polen Bryl/Łosiak. Ludwig/Lippmann müssen um 12 Uhr gegen die Spanierinnen Alvarez/Moreno gewinnen, um das Ausscheiden zu verhindern. Sollte es ihnen gelingen Dritte in der Gruppe zu werden, treten sie voraussichtlich direkt am Samstag in der Lucky-Loser-Runde erneut an, um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Für noch mehr Infos und einen ausführlicheren Rückblick auf das Turnier folge dem Sidecourt-Kommentar-Podcast und höre dir die neue Folge an, die unter der Woche erscheint.

Titelbild: Volleyball World

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert