16. September 2024
Beachvolleyball

Laura Ludwig verkündet Karriereende – Hammer-Lose für deutsche Teams

Mit dem Ende des achten Wettkampftages ist nicht nur die Gruppenphase beendet, sondern durch die Lucky-Loser-Runde am Abend auch bereits das Achtelfinale vervollständigt. Neben dem Sieg von Ehlers/Wickler, der den Gruppensieg bedeutete, waren auch unter anderem Ludwig/Lippmann gefordert.

Von Jonathan Rott

Ludwig/Lippmann scheiden aus – Laura Ludwig erklärt Karriereende

Im dritten und letzten Gruppenspiel hätte es einen Sieg gebraucht, um das Weiterkommen für Ludwig/Lippmann noch möglich zu machen. Unter diesem Druck gelang es den Deutschen allerdings nicht, gegen die Spanierinnen Alvarez/Moreno befreit aufzuspielen, das Gegenteil war der Fall. Wie schon im ersten Spiel gegen die Französinnen, waren Louisa und Laura sichtlich gehemmt und konnten erst spät im Spiel als die Situation fast aussichtslos war ihren besten Beachvolleyball spielen. Nach verlorenem ersten und großem Rückstand im zweiten schafften sie es, sich nochmal zurückzukämpfen, machten ihre Aufholjagd aber mit Fehlern wieder zunichte und verloren das Spiel. Die Enttäuschung war groß, in den zahlreichen emotional geführten Interviews sickerten immer wieder auch Tränen durch. Am meisten haderten Ludwig/Lippmann damit, nicht ihre beste Leistung gezeigt zu haben, sondern auch aufgrund der Nervosität zu zaghaft und fehlerbehaftet agiert zu haben. Im Laufe des Abends gab Laura Ludwig dann auch bekannt, dass sie ihre illustre Karriere beenden werde –  sie wolle aber noch mit Louisa Lippmann die Saison beenden und die letzten Turniere spielen, EM in den Niederlanden, Elite16 in Hamburg und deutsche Meisterschaften am Timmendorfer Strand. Die Abschiedstour ist also bereits fest geplant.

Letzten Gruppenspiele – Kanadierinnen müssen nachsitzen

In den letzten Gruppenspielen sollte es eine weitere Überraschung geben, die nicht darin bestand, dass sich die Schweizerinnen Esmée/Zoé sehr schwer damit taten einen fest eingeplanten Gruppensieg einzufahren, während ihre Schweizer Mitstreiterinnen Hüberli/Brunner es deutlich besser machten, sondern vorrangig darin, dass die Kanadierinnen Melissa/Brandie gegen die Lettinnen Tina/Anastasija verloren, damit den direkten Einzug in das Achtelfinale verpassten und in die Lucky-Loser-Runde mussten.

Lucky-Loser-Runde

Die Lucky-Loser-Runde begann tragisch, denn entgegen dem Namen der Zwischenrunde hatten die Kanadier Schachter/Dearing extrem viel Pech. Beim Aufwärmen verletzte sich der Kanadier Dan Dearing am Rücken. Er versuchte noch sich durch das Spiel zu quälen, hatte aber nach drei gespielten Punkten schnell das Einsehen, dass es zwecklos war.

Ihre zweite Chance auf das Achtelfinale nutzten später Melissa/Brandie. Die Kanadierinnen steigerten in ihrem zweiten Spiel des Tages und retteten sich vor dem frühen Ausscheiden. Den Französinnen Placette/Richard gelang das dagegen nicht, fielen durch zahlreiche Fehler auf, sodass für sie als letztes von vier französischen Teams das olympische Turnier beendet war.

Auslosung des Turnierbaums

Im Laufe des Nachmittages wurden dann auch die Turnierbäume bei Männern und Frauen ausgelost. Für die verbliebenen beiden deutschen Teams lief es dabei nicht optimal.

Ehlers/Wickler treffen im Achtelfinale auf die Brasilianer George/Andre. Die Gewinner dieser Partie treffen in der Runde danach auf den Sieger aus dem Duell zwischen Perusic/Schweiner und Boermans/de Groot, also in jedem Fall ein weiteres Topteam. Im Halbfinale könnten dann auch noch Mol/Sørum auf die Deutschen warten. Eine mögliche Medaille müssen Ehlers/Wickler sich also hart erarbeiten, aber einen einfachen Weg gibt es im Männerfeld ohnehin nicht.

Nicht viel besser erwischte es Müller/Tillmann. Ihr Achtelfinale müssen sie gegen die Lettinnen Tina/Anastasija absolvieren, die in den bisherigen Spielen zwar wechselhaft agierten, aber bei den Olymischen Spielen in Tokio 2021 immerhin Vierte geworden sind. In einem möglichen Viertelfinale ginge es dann aller Voraussicht nach gegen die großen Gold-Favoritinnen aus Brasilien Ana Patricia/Duda.

Es kommt aber auch zu anderen spektakulären Achtelfinal-Duellen. Melissa/Brandie müssen nach ihrer Extrarunde gegen die US-Girls Kloth/Nuss ran, die bisher hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Schweden Åhman/Hellvig treffen mit den Kubanern Alayo/Diaz auf die Überraschung des Turniers.

Was am Sonntag wichtig wird

Eine Pause gibt es ab jetzt nicht mehr, die Achtelfinals beginnen direkt am morgigen Sonntag. Für Ehlers/Wickler bedeutet das, dass sie aus ihrem 3-Tage-Rhythmus ausbrechen, sie sind bereits morgen um 10 Uhr wieder gefordert.

Auch wenn bei Männern und Frauen morgen jeweils vier Achtelfinals gespielt werden, sind die hochklassigeren Spiele am ersten Tag der Achtelfinals bei den Männern zu finden.
So spielen die Niederländer Boermans/de Groot um 13 Uhr gegen die tschechischen Weltmeister Perusic/Schweiner. Beide Teams waren im Vorfeld im erweiterten Medaillen-Favoritenkreis.
Das größte Spektakel könnte das bereits erwähnte Spiel von Åhman/Hellvig gegen Alayo/Diaz werden. Um 14 Uhr treffen die Überraschung und die Enttäuschung des Turniers aufeinander, zumindest wenn man nach Erwartung und Ergebnissen bewertet.

Für noch mehr Infos und einen ausführlicheren Rückblick auf das Turnier folge dem Sidecourt-Kommentar-Podcast und höre dir die neue Folge an, die unter der Woche erscheint.

Titelbild: Volleyball World

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