16. September 2024
Beachvolleyball

Ehlers/Wickler holen Gruppensieg: Spielbericht und Achtelfinal-Gegner

Im dritten und letzten Gruppenspiel ging es für das einzige deutsche Männer-Team im olympischen Beachvolleyballturnier um 9 Uhr gegen das polnische Duo Bryl/Łosiak. Beide Teams waren mit zwei Siegen in das Turnier gestartet, fest stand also, dass der Gewinner des Spiels auch Sieger der Gruppe werden würde.

Von Jonathan Rott

Die Polen hatten in ihren ersten beiden Spielen einen guten Eindruck gemacht und diese souverän gewonnen. Auch die Historie sprach nicht für Ehlers/Wickler, denn aus acht direkten Duellen konnten die Deutschen im Vorfeld nur zwei gewinnen, wobei der Großteil der Duelle aus dem Jahr 2023 war.

Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, was auch davon bestimmt war, dass beide Teams im Aufschlag viel riskierten, um dem jeweiligen Gegenüber den Spielaufbau zu erschweren. Allein im ersten Satz sammelten sich deshalb die Aufschlagfehler, insgesamt elf Aufschläge fanden nicht den Weg ins Feld, bei 40 gespielten Punkten also mehr als jeder Vierte.

Überraschend mag gewesen sein, dass das Ziel der polnischen Aufschläge immer wieder Clemens Wickler war, der also Sideout spielen musste. Angesichts der bisherigen Leistungen war dies eine nachvollziehbare Entscheidung, die auch teilweise von Erfolg gekrönt war. Clemens hatte Probleme sein Sideout zu halten, auf der anderen Seite nutzten die Polen den Block von Nils immer wieder gut und erarbeiteten sich so einen Vorsprung. Erst als das deutsche Duo mit ihren Aufschlägen wechselten, statt den zu fehleranfälligen Topspin-Aufschlägen zum Float-Aufschlag überging und damit auch den polnischen Abwehrspieler Bartosz Łosiak eindeckten wurden sie mit Breaks belohnt und konnten den ersten Satz noch spät umdrehen.

Im zweiten Satz behielten sie dann ihr Erfolgsrezept bei. Łosiak, der keinen guten Tag erwischte, musste weiter Sideout spielen und machte völlig unübliche Fehler, die man von ihm nicht kennt. Eine absurd schlechte Angriffsquote war das logische Resultat. Nachdem er schon im ersten Satz nur 1/6 Angriffen durchbrachte, konnte Łosiak sich über die Spieldauer auch nur auf 35% steigern. Statistiken, die fast schon die Frage aufwerfen, ob die Polen angesichts der möglicherweise schwierigeren Gegner überhaupt das Ziel hatten das Spiel und die Gruppe zu gewinnen.
Auf der anderen Seite fanden Ehlers/Wickler in ihrer Blockfeldabwehr immer besser ins Spiel. Nils Ehlers konnte sich im Block auszeichnen, sammelte fünf von insgesamt sieben Kill-Blocks im zweiten Satz. Bereits zur technischen Auszeit war der Satz und das Spiel beim Stand von 14:7 in trockenen Tüchern.

Mit dem Gruppensieg war klar, dass es für Ehlers/Wickler im Achtelfinale gegen einen der besten zwei Gruppendritten gehen würde. Unklar war jedoch noch, ob es gegen die Europameister und Vizeweltmeister aus Schweden, Åhman/Hellvig, oder die Brasilianer George/Andre, Weltranglisten-Vierte, gehen sollte.
Abhängig war dies allein davon, wie deutlich die Australier Hodges/Schubert im nachfolgenden Spiel gegen die Franzosen Bassereau/Lyneel gewinnen würden. Weil aber die Ballpunktratio der Australier nicht ausreichte, um zu den besten zwei Gruppendritten zu gehören, blieben die Deutschen wenigstens vom Los verschont, gegen Angstgegner Åhman/Hellvig bereits im Achtelfinale spielen zu müssen. Mit George/Andre steht ihnen aber ein anderes Team aus der Weltspitze gegenüber.

Wann Ehlers/Wickler ihr Achtelfinale bestreiten steht aber noch nicht fest, sondern wird erst im Laufe des Tages bekannt gegeben.

Bereits um 12 Uhr steht das nächste Spiel mit deutscher Beteiligung an. Ludwig/Lippmann müssen gegen die Spanierinnen Alvarez/Moreno gewinnen, um die Chance auf das Weiterkommen zu wahren.

Für noch mehr Infos und einen ausführlicheren Rückblick auf das Turnier folge dem Sidecourt-Kommentar-Podcast und höre dir die neue Folge an, die unter der Woche erscheint.

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