Åhman/Hellvig nur Gruppendritte – Bansley/Bukovec raus
Der sechste Wettkampftag nimmt sein Ende, die Wochentage verschwimmen ineinander, aber das Olympische Beachvolleyballturnier nimmt seinen Lauf und nicht nur Ehlers/Wickler durften bei ihrem Comeback-Sieg im Tiebreak jubeln.
Von Jonathan Rott
Fehlerfestival in der Nachmittagssession
Im Duell um Platz 2 in der Gruppe lieferten sich die Brasilianer George/Andre und die US-Boys Partain/Benesh ein echtes Fehlerfestival. Während die Brasilianer auch aufgrund des gegnerischen Aufschlagdrucks kein geordneter Spielaufbau gelang, versuchten die US-Amerikaner es immer wieder mit der „Option“, also dem geschlagenen zweiten Ball, selbst aus zweifelhaften und fragwürdigen Situationen und standen sich damit oftmals selbst im Weg. Erst im dritten Satz konnten sich Partain/Benesh, die sich übrigens im Vorfeld des Matches von ihrem Coach getrennt hatten, steigern und gewannen den Tiebreak deutlich.
Die Kanadierinnen Bansley/Bukovec sind hingegen sieglos ausgeschieden. Die Australierinnen Mariafe/Clancy ließen bei 21:10 und 21:16 kaum bis keine Spannung aufkommen und dominierten besonders im Aufschlag mit neun Assen.
Cottafava/Nicolai fügen Schweden nächste Niederlage zu
Im Spiel des Tages lieferten Cottafava/Nicolai aus Italien eine überragende Leistung. Die Leidtragenden waren in diesem Fall die Europameister aus Schweden, Åhman/Hellvig, die damit ihr zweites Spiel bei Olympia verlieren – so viele wie im ganzen Kalenderjahr 2024 bisher. Die Schweden versuchten Paolo Nicolai müde zu spielen, indem sie jeden Aufschlag auf ihn servierten, aber ohne Erfolg. Mit schier endloser Kraft brachte Nicolai nicht nur seine Angriffe im Feld unter, sondern servierte auch noch mit so viel Druck, dass die Schweden ihren Spielaufbau nicht etablieren konnten. Obwohl der Routinier, mehr als zehn Jahre älter als alle anderen Spieler auf dem Feld, als Blocker durchlaufen musste, war er auch in diesem Element erfolgreich und zog den Schweden den Zahn. Damit werden die Schweden Dritter und müssen zunächst abwarten, ob sie sich direkt für das Achtelfinale qualifizieren, oder ein weiteres Spiel gegen einen anderen Lucky-Loser gewinnen müssen. In jedem Fall wartet im Achtelfinale auf die Weltranglistenersten mit einem Gruppensieger ein echter Brocken.
Gewitterunterbrechung in der Nightsession
Fast schon spielerisch leicht setzten sich die brasilianischen Topfavoritinnen Ana Patricia/Duda gegen Gottardi/Menegatti durch und unterstreichen ihre Ambitionen die ersehnte Goldmedaille nach Brasilien zu holen.
Die Polen Bryl/Łosiak erarbeiten sich mit ihrem 2:0-Sieg gegen Bassereau/Lyneel das Duell gegen Ehlers/Wickler um den Gruppensieg, der gar nicht so beliebt scheint, angesichts der Tatsache, dass im Achtelfinale die schwächelnden Schweden warten könnten.
Im letzten Spiel des Tages ließen Kloth/Nuss Federn und verloren den ersten Satz gegen die Chinesinnen Xue/Xia. Bei schwierigen Bedingungen und einsetzendem Regen kämpften sie sich zurück, erzwangen den Tiebreak, der aber aufgrund des Gewitters bei 3:2 unterbrochen werden musste. Einige Zeit später und ohne Zuschauer konnte schließlich wieder angepffifen werden und so sicherten sich Nuss/Kloth mit 15:12 den Sieg.
Was am Freitag wichtig wird
Am Freitag spielt um 22 Uhr das deutsche Duo Müller/Tillmann gegen die Weltmeisterinnen aus der USA, Hughes/Cheng, um den Gruppensieg.
Aber es ist nicht das einzige Duell zweier ungeschlagener Teams um den Platz an der Sonne. Auch Carol/Barbara gegen Stam/Schon und Perusic/Schweiner gegen Evandro/Arthur haben den Gruppensieg als Ziel.
Spannung verspricht auch das Spiel Ranghieri/Carambula gegen die noch sieglosen Grimalt-Brüder aus Chile. Die Chilenen brauchen dringend einen Sieg, um nicht auszuscheiden und könnten die Gruppe damit noch mächtig aufmischen.
Für noch mehr Infos und einen ausführlicheren Rückblick auf das Turnier folge dem Sidecourt-Kommentar-Podcast und höre dir die neue Folge an, die unter der Woche erscheint.
Titelbild: Volleyball World