Auswirkungen des IOC auf Volleyball-Russland
Mit dem Treffen des Internationalen Olympischen Komitees in Lausanne, ist eine Teilnahme russischer Athlet*innen bei den olympischen Spielen in Paris 2024 weiterhin nicht vom Tisch. Thomas Bach bzw. das IOC hat den Weltverbänden empfohlen, sie als „individuelle neutrale Athleten“ teilnehmen zu lassen. Davon sollen jedoch Mannschaften, aber auch Athlet*innen mit militärischen Verbindungen, ausgenommen sein.
VBL und DVV kritisieren Entscheidung
Die VBL und der DVV „kritisieren die Empfehlung des IOC an die Weltverbände, die Rückkehr russischer und belarussischer Athlet:innen in den internationalen Sport unter Auflagen zuzulassen.“ Zusätzlich werden sie sich „beim Weltverband FIVB und beim Europäischen Verband CEV dafür einsetzen, den Ausschluss aufrecht zu erhalten.“ Beide Verbände haben sich zur Empfehlung des IOC noch nicht geäußert.
Teilnahme russischer Volleyball-Teams
Im Oktober 2022 hatte noch ein Sprecher der TASS angekündigt, dass die Chancen einer russischen Teilnahme „ziemlich hoch stehen“. Daran hat sich weiterhin nichts geändert. Für russische (Volleyball-)Teams gilt dies nun jedoch nicht mehr. In der Pressemitteilung des IOC heißt es ganz klar: „Teams of athletes with a Russian or Belarusian passport cannot be considered.“ (Übersetzung: Mannschaften von Athleten mit russischem oder weißrussischem Pass können nicht berücksichtigt werden.)
Theoretisch wäre es zumindest noch möglich. Zwar nehmen russische Teams nicht an den olympischen Qualifikationsturnieren teil, hinten raus entscheidet aber noch die Weltrangliste über die fünf verbleibenden Plätze. Damals stand das russische Männer-Team auf Platz 5, die Frauen auf Platz 8.
Reaktion der Ukraine
An den „Road to Paris Volleyball Qualifiers“ nehmen auch die ukrainischen Teams teil. Beim Turnier in Brasilien sogar in derselben Gruppe wie die Herren-Nationalmannschaft aus Deutschland. Sollten diese Teams erfolgreich sein und russische Athlet*innen in Paris 2024 schließlich tatsächlich teilnehmen dürfen, hat die Ukraine aber schon einen Boykott für die olympischen Spiele angekündigt.
Wie es weitergeht
Das IOC hat die Entscheidung erst einmal vertagt. Mit der Empfehlung an die Weltverbände wird das Ganze ausgelotet und beobachtet, wie sich diese positionieren. Zu einem „angemessenen“ Zeitpunkt entscheidet das IOC dann final über eine Teilnahme Russlands und Belarus. „Nach eigenem Ermessen und ohne an die Ergebnisse früherer olympischer Qualifikationswettbewerbe gebunden zu sein“. Sofern diese positiv ausfällt, ist nicht auszuschließen, dass weitere Verbände Paris 2024 boykottieren. Auch wenn der DVV und die VBL dies „grundsätzlich ablehnen“.
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