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Diese Männer-Volleyball-Teams spielen bei Olympia um Medaillen!

Es sind nur noch ein paar Tage bis zu den Olympischen Spielen in Paris, bei denen auch die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft vertreten ist. Wir werfen hier einen Blick auf die teilnehmenden Volleyball-Teams und deren Medaillenchancen, die alles andere als einfach vorauszusagen sind.

Ägypten

Das Volleyball-Team aus Ägypten ist wohl das einzige Team, dass sich überhaupt keine Hoffnungen auf Medaillen in Paris machen darf. Denn das afrikanische Ägypten ist nur aufgrund der Richtlinien des IOC dabei, die besagen, dass je Sportart mindestens ein Team aus jedem Kontinent dabei sein muss. Mit dem 19. Platz auf der Weltrangliste ist der Anschluss zu den anderen Teams einfach zu weit weg, als dass man überhaupt auf das Viertelfinale schielen könnte. Im Olympischen Qualifikationsturnier konnte man immerhin gegen Japan und Tunesien gewinnen. Die Spieler sind weitestgehend in der arabischen Volleyballwelt unter Vertrag. Lediglich Ahmed Deyaa Omar spielt im serbischen Belgrad und Diagonalangreifer Reda Haikal zuletzt in Bulgarien bei Sofia.

Player to watch: Reda Haikal

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Serbien

Buchstäblich in letzter Minute schaffte es die serbische Auswahl, ihr Ticket für Paris zu lösen. Bis zuletzt hätte noch Kuba vorbeiziehen können, doch verlor in der VNL gegen Polen. Vermutlich wird Serbien diesmal ohne Medaille nach Hause fahren, denn im vierten Lostopf konnte man keine leichte Gruppe erwischen. Zudem hat die Mannschaft mit Atanasijević, Kovačević oder Podraščanin durchaus Qualität, doch merkt man den langjährigen Veteranen mittlerweile ihr höheres Alter an. Doch nachdem man 2021 in Tokyo gar nicht dabei war, dürfte nun die Motivation umso höher sein, wieder an Erfolge wie den EM-Titel 2019 anzuknüpfen.

Player to watch: Drazen Luburić

Deutschland

Zuletzt war in London 2012 überhaupt eine deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen vertreten. Zu den damaligen Athleten gehörten auch Georg Grozer und Lukas Kampa, die diesmal ebenfalls mitfahren werden. Ganz ehrlich: Dass die Volleyball-Nationalmannschaft der Männer überhaupt die Qualifikation für Paris 2024 schaffte, hatte vorher niemand für möglich gehalten. Gerade nach einer verkorksten Europameisterschaft, bei dem schon im Achtelfinale Schluss war, gleicht es einem wahren Wunder, dass sie ungeschlagen die Qualifikation klarmachten. Sollte das Team wieder in den Flow von Rio kommen, ist dieser Mannschaft alles zuzutrauen – auch eine Medaille.

Player to watch: Georg Grozer

Kanada

Auch Kanada gehörte zu den Teams, die sich im Olympischen Qualifikationsturnier durchsetzen konnten. Doch nicht nur dort war die Leistung überzeugend. In der VNL landete man auf Platz 5 und hatte mit Stephen Maar den drittbesten Scorer der Hauptrunde in den eigenen Reihen. Und auch Luke Herr, 2022 noch bei Herrsching in der Bundesliga, belegte den zweiten Platz im Zuspieler-Ranking. Es wäre daher durchaus kein Wunder, wenn Kanada die Gruppenphase übersteht. Für das kanadische Team sollte es durchaus machbar sein, Serbien in der Gruppenphase hinter sich lassen und zu den besten Drittplatzierten zu gehören.

Player to watch: Stephen Maar

Kanada konnte sich erfolgreich für Paris qualifizieren. Foto: Volleyball World

Argentinien

Mit der Bronze-Medaille aus Tokyo im Rücken, sind die Argentinier in Paris sicher wieder eine Gefahr für jedes Team. Mit Platz 8 in der VNL war man zwar nicht so überzeugend, aber mit Spielern wie De Cecco, der vermutlich als bester Zuspieler der Welt gilt, ist mit allem zu rechnen. Zudem ist die Mannschaft mit Loser und Zerba absolut blockstark. Und sollte ein Ball mal am Block vorbei gehen, steht auf der Libero-Position ein Danani, der ebenfalls zu den besten seiner Zunft gilt. Eine Bronze-Medaille sollte daher auch diesmal alles andere als unrealistisch sein. Bleibt abzuwarten, wie sich Deutschland gegen Argentinien schlägt, die auf die „Gauchos“ in der Gruppe treffen werden.

Player to watch: Bruno Lima

Frankreich

Das Gastgeberland Frankreich und Goldmedaillen-Sieger aus Toyko hat sicher allen Grund dazu, mit breiter Brust ins Turnier zu gehen. Mehr Motivation gibt es vermutlich nicht, vor den eigenen Fans mit guter Qualität in solch ein Turnier zu gehen. Mit Andrea Giani hat man außerdem einer der besten Trainer der Welt an der Seitenlinie (zumindest laut Johannes Tille im VI-Podcast). Doch so ganz oben ist das Team im Sommer noch nicht angelangt – dachte man. Denn mit einem 6. Platz in der VNL, hinter Kanada, war durchaus noch Luft nach oben. Der große Leistungssprung kam dann in der Endrunde der VNL zum Tragen, dessen Finale die Franzosen mit 3:1 gegen Japan für sich entscheiden konnte. Damit ist Frankreich wieder ein mehr als ernstzunehmender Gegner, die sich bestimmt nicht mit weniger als der Goldmedaille zufrieden geben möchten.

Player to watch: Jean Patry

Brasilien

Das Volleyball-Team aus Brasilien konnte ihr Ticket schon in der Qualifikation lösen. Dennoch gab es sogar eine Niederlage gegen die Deutschen und damit nur den 2. Platz. In der VNL konnte man das direkte Duell jedoch mit 3:1 für sich entscheiden. Ein Grund dafür ist sicherlich Mittelblocker Flavio, der in der Hauptrunde 30 Blocks einheimsen konnte. Aber auch der 22-jährige Darlan Souza, sowie die erfahrenen Lucarelli und Leal, bilden ein Team, dass vermutlich nicht ohne Medaille nach Hause kehren möchte. Zudem ist auch der gewitzte Zuspieler Fernando jemand, der seine Angreifer stets clever einzusetzen vermag. Und auch Zuspieler Bruno ist zwar mittlerweile in die Jahre gekommen, aber sicherlich äußerst motiviert, seiner Karriere eine weitere Medaille hinzuzufügen.

Player to watch: Darlan Ferreira Souza

USA

Die USA machte bereits im Mai klar Schiff und nominiertem sehr früh ihren Kader für die Olympischen Spiele. Ein Kader, dass an Erfahrung kaum zu überbieten ist und nominell sicher einiges zu bieten hat. Und doch scheinen die US-Amerikaner auf dem absteigenden Ast zu sitzen, für die es nicht mal in das Finalturnier der VNL gereicht hat. Hinzuzufügen ist jedoch, dass man dort auch viele junge Spieler einsetzte, um die alte Garde für Paris zu schonen. Wie das Team sich in Paris schlagen wird, ist daher schwierig einzuschätzen. In einem umkämpften Spiel gegen Brasilien mit dem Olympia-Team, konnte man dennoch Potenzial sehen, dass 3:2 an die USA ging. In Tokyo kam das, damals noch drei Jahre jüngere Team, jedenfalls nicht über die Gruppenphase hinaus, sodass nun die Motivation eine wesentlich höhere sein dürfte. Dafür muss zwingend ein Sieg gegen Deutschland her, die ein Gruppengegner der US-Amerikaner sind.

Player to watch: Torey Defalco

Italien

Als einer der „ekligsten Gegner“ hat Johannes Tille die Italiener betitelt, die spielstark, jung und hungrig sind. Als aktueller Weltmeister kann sich das Team auch sicherlich eine höhere Wahrscheinlichkeit auf die begehrten Medaillen ausrechnen. Besonders, da man 2021 gegen Argentinien schon im Viertelfinale ausschied. Die VNL scheinen sie gar nicht so ernst genommen zu haben, wodurch sie einen Platz in der Weltrangliste abgaben, dennoch reichte es für Platz 3 in der Hauptrunde. In der Finalrunde wurde der A-Kader geschont. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch, denn die Italiener werden nicht auf Mittelblocker Simone Anzani zurückgreifen können, der aufgrund einer Herzerkrankung vom Spielbetrieb gesperrt wurde. Es ist dennoch davon auszugehen, dass dieses Team um Michieletto, den momentan vielleicht besten Außenangreifer der Welt, einfach Spaß machen wird und sich alle Hoffnungen auf die begehrten Medaillen machen kann.

Player to watch: Alessandro Michieletto

Kurz vor den Olympischen Spielen wird Simone Anzani gesperrt. Foto: Volleyball World

Slowenien

Das slowenische Team war vielleicht das Überraschungs-Team des Sommers, von denen man zwar gute Leistungen gewohnt ist, doch mit dem erkämpften 3. Weltranglisten-Platz als großer Medaillen-Kandidat gehandelt werden kann. Die VNL nutzte man mit dem A-Kader konsequent als Vorbereitung für Paris, ohne nachrückende Talente einzubeziehen. Eine Rechnung die vielleicht aufgeht, aber durch die Belastung auch nach hinten losgehen könnte. Die größte Stärke dürfte jedenfalls im Aufschlag liegen, bei dem Štern, Ropret und Čebulj immer wieder für ein Ass gut sind. Zudem war Tonček Štern auch in den Angriffsstatistiken immer ganz weit vorne. Goldmedaille? Warum nicht.

Player to watch: Tonček Štern

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Japan

Der Weltranglisten-Zweite aus Japan gilt natürlich ebenfalls als großer Medaillen-Kandidat. Die im Vergleich zwar etwas kleineren Spieler bestechen nicht durch einen starken Block, aber durch Spielintelligenz, überragende Abwehrleistungen und ihre Sprunggewalt. Player to watch dürfte mittlerweile nicht mehr der 1,87m kleine Yuji Nishida sein, sondern Yūki Ishikawa, der zu den besten Außenangreifer der Welt gehört. In Tokyo wusste die Mannschaft damals nicht zu überzeugen, trotz eigenen Fans im Rücken, und schied bereits im Viertelfinale aus. Dadurch ist das Team mental aber sicher gewachsen und möchte in Paris einiges gut machen. Bei der VNL schafften sie es sogar ins Finale. Deshalb wird Japan wohl der schwierigste Gegner für die Deutschen sein, die in Paris auf sie in der Gruppe treffen.

Player to watch: Yūki Ishikawa

Polen

Mit Polen gibt es ein Team, das absolut das Zeug für die Medaillen-Plätze innehat. Doch das war auch 2021 in Tokyo der Fall, wo aber bereits im Viertelfinale Schluss war. In Paris wird Polen jedoch sicherlich nichts dem Zufall überlassen, mit Sicherheit zahlreiche Fans im Rücken haben, und abliefern. Denn Starspieler wie Wilfredo Leon scheinen langsam wieder in die Spur zu kommen, um in Paris bei 100% alles zu geben. In der VNL schaffte man zwar nicht den ganz großen Wurf, konnte aber zumindest mit Bronze überzeugen. Deshalb lege ich mich fest, dass Polen diesmal endlich mit einem Stück Edelmetall nach Hause zurückkehrt – wenn auch nur Bronze.

Player to watch: Wilfredo Leon

Meine Tier-List

Aber welche Teams gewinnen denn nun die Medaillen bei den Olympischen Spielen? Ich wage mal eine Prognose, daher sieht meine Tier-List wie folgt aus:

Titelbild: Volleyball World

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