Nach 13 Jahren im Trikot des VC Bitterfeld-Wolfen (neuerdings „cerebricks Volley GOATS Mitteldeutschland“) endet für Michael Haßmann ein langjähriges Kapitel. Er wird in der kommenden Saison nicht mehr für den Erstligisten auflaufen. Offiziell begründet der Verein die Trennung mit einer „sportlichen Neuausrichtung“ – doch offenbar hapert es erneut an der internen Kommunikation.
In seiner Mitteilung dankt der Verein seinem langjährigen Libero ausdrücklich für dessen Einsatz, Leidenschaft und Engagement. Haßmann habe die Mannschaft nicht nur sportlich geprägt, sondern auch abseits des Feldes Verantwortung übernommen. Unter seiner Mitwirkung gelang der Aufstieg von der Oberliga bis in die 1. Volleyball-Bundesliga.
Während der Klub von einer „schweren Entscheidung“ spricht, zeigt sich Haßmann jedoch äußerst enttäuscht über die Art und Weise der Trennung. In einer emotionalen Stellungnahme machte er deutlich, dass er sich einen solchen Abschied „niemals gewünscht“ hätte. Er berichtet von einem sehr kurzen Gespräch, in dem als einziger Grund genannt worden sei, dass er zu selten am Training teilnehme. Ein Angebot für eine weitere Rolle im Team oder Verein – etwa als Ersatzspieler – habe es nicht gegeben. Mit seiner A-Lizenz als Trainer wäre aus Haßmanns Sicht auch eine Funktion als Co-Trainer infrage gekommen, wie er Volleyball Insider auf Anfrage mitteilte.
Haßmann verweist zudem auf die zahlreichen Aufgaben, die er im Verein übernommen habe, auch solche, die offiziell gar nicht zu seinen Verantwortlichkeiten gehörten. Gerade diese Leistungen hätten seiner Meinung nach stärker gewürdigt werden müssen. Besonders schwer wiege für ihn die fehlende Begründung des Vereins. Er stellt die emotionale Frage: „Was habe ich getan, dass man so mit mir umgeht und so entschieden hat?“
Brisant ist zudem, dass dies nicht der erste Fall ist, in dem die Volley GOATS für ihre Kommunikation bei Trennungen auf Kritik von ihren Spielern stößt. Schon in der Vergangenheit gab es Fälle wie den von Lukas Salimi, der ebenfalls unzufrieden mit einer Entscheidung der Vereinsführung war und dies öffentlich machte.
Konsequenzen für den Verein hatte dies bisher jedoch nicht. Geschäftsführer Lukas Thielemann bestätigte im Volleyball Insider Podcast, bislang noch keine unangenehmen Fragen von Spielern bei Vertragsverhandlungen erhalten zu haben. Anscheinend auch nicht bei der Verpflichtung von Arshia Feizollahi, dem neuen Libero aus Karlsruhe. Ob das nach dieser Trennung so bleibt, wird sich zeigen.
Zum ganzen Statement von Michael Haßmann:
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