Rätsel um Linus Weber: Doch kein Einsatz bei der WM?

Es hätte nach der WM-Nominierung von Linus Weber für den deutschen Volleyball-Fan zu schön sein können, doch inzwischen deuten alle Hinweise darauf hin, dass er dennoch nicht dabei sein wird. Volleyball-Deutschland muss daher wohl weiterhin auf einen seiner besten Spieler verzichten.

Die Freude im deutschen Volleyball war groß, als Linus Weber nach mehr als zwei Jahren endlich wieder auf einer Kaderliste der Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft auf den Philippinen auftauchte. Doch diese Euphorie scheint verfrüht gewesen zu sein.

Fragezeichen hatte es bereits nach der Veröffentlichung des Kaders für die Testspiele gegen Belgien in Lüneburg gegen, wo Weber bereits fehlte. Auch bei der Vorbereitung im Trainingszentrum Kienbaum war der 25-Jährige offenbar nicht anwesend. Laut Informationen der SVG Lüneburg sind für die Testspiele ausschließlich die Diagonalangreifer Georg Grozer, Filip John und Yann Böhme vorgesehen. Da diese Spiele der unmittelbaren WM-Vorbereitung dienen, hätte Weber hier bereits eingeplant sein müssen, wenn er eine Rolle im Turnier spielen sollte.

Ein Foto aus der Trainingsvorbereitung seines Clubs Projekt Warszawa, auf dem Weber zu sehen ist, scheint den Verdacht zu bestätigen: Mit ihm wird für die Weltmeisterschaft offenbar gar nicht geplant – und wurde offenbar auch nie.

Linus Weber bei der Trainingsvorbereitung in Polen. Foto: @pge.projekt.warszawa

Es scheint, als stünde Weber nur für den Notfall auf der Kaderliste – falls sich bis zur WM noch zwei Diagonalangreifer verletzen, was wenig wahrscheinlich ist. Das soll weder Filip Johns starke Leistungen in der VNL schmälern, noch Yann Böhmes gute Momente in dieser Saison. Dennoch bleibt die Frage weiterhin offen, warum Bundestrainer Michal Winiarski auf Weber verzichtet – einen Spieler, der in einer der stärksten Ligen Europas um die Meisterschaft mitspielte. Dabei hat sich der DVV das Thema Transparenz groß auf die Fahnen geschrieben.

Aber solange alle Beteiligten weiterhin Stillschweigen darüber bewahren, was wirklich vorgefallen ist, bleibt nur zu vermuten, dass es keine sportlichen Gründe sein können, die Weber von einem der wichtigsten Turniere der Nationalmannschaft fernhalten. Umso bedauerlicher ist es, dass offenbar persönliche Differenzen verhindern, gemeinsam das Ziel zu verfolgen, den deutschen Volleyball voranzubringen.

Abonniere den Newsletter, um keine Nachrichten mehr aus dem (Beach)Volleyball zu verpassen:

Titelbild: Volleyball World

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen