VBL wird wegen Beihilfe zu illegalem Glücksspiel angezeigt
Die Volleyball Bundesliga GmbH und ihr Wettpartner Genius Sports werden vom einstigen Spielsüchtigen Thomas Melchior angezeigt. Melchior saß drei Jahre im Gefängnis, da er durch illegale Machenschaften seine Wettsucht finanzierte. Nun ist ihm die VBL ein Dorn im Auge.
Melchior wirft der VBL Beihilfe zu illegalem Glücksspiel vor, da Wetten auf Volleyball in Deutschland unzulässig seien, und hat Anzeige gegen die VBL und Genius erstattet. „Was hier passiert, sind ganz klar Verstöße gegen den Glücksspielstaatsvertrag. Auf Volleyballspiele darf in Deutschland nicht gewettet werden. Durch die Lizenzierung der Datenscouts passiert dies aber.“, sagte er gegenüber dem Hamburger Abendblatt.
Denn Genius Sports schickt seit 2021/22 dank eines Vertrages mit der VBL lizenzierte Datenscouts zu den Spielen der beiden höchsten Volleyball-Ligen. Diese erfassen jegliche Punkte und Aktionen in Echtzeit und verkaufen die Daten an sublizenzierte Wettanbieter. Damit werden Live-Wetten möglich.
Doch Daniel Sattler, Geschäftsführer der VBL, stellt klar, dass „der Vorwurf der Beihilfe zu illegalem Glücksspiel völlig abwegig“ sei und „dass die VBL keinen juristischen Verstoß begangen hat.“ Weiter heißt es, dass die Spiele der VBL „nicht anfällig“ für Manipulation seien. Jedoch bieten gerade Live-Wetten eine zusätzliche Gefahr der Spielmanipulation, wenn auf einzelne Aktionen gewettet werden kann. Besonders bei Zweitliga-Spielerinnen und -spielern keine abwegige Gefahr, die meistens ohne Entlohnung zu den Spielen antreten.
„Über die Aussage, Volleyball sei nicht anfällig für Spielmanipulationen, kann ich wirklich nur lachen“, heißt es daher von Melchior. Und weiter: „Mich schockiert das mangelnde Problembewusstsein der VBL.“
Der Vertrag von Genius und der VBL läuft jedenfalls noch bis 2029/30. Alle Vereine sind darüber auch in Kenntnis gesetzt. Zudem arbeitet die VBL an einer Schulung für die Spielerinnen und Spieler bezüglich ihres Verhaltens, wenn sie Angebote zu Spielmanipulationen erhalten.
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