28. MĂ€rz 2024
VBL

#MITUNS – oder besser gesagt #OHNEHERREN?

Die Volleyball Bundesliga hat sich entschieden, den deutschen Volleyball nicht mehr als Ganzes, sondern Damen und Herren getrennt zu vermarkten. Bleiben damit die Herren auf der Strecke? 

Mit der Kampagne „#MITUNS“ möchte die VBL die StĂ€rken des Frauenvolleyballs in den Fokus rĂŒcken und damit neue Partner gewinnen. Die Vision gibt dabei vor, den Status als Teamsportart Nr. 1 zu verankern und schon bald zu Europas „TOP 3“-Volleyballligen der Frauen zu zĂ€hlen. Daran ist nichts Verwerfliches und absolut wĂŒnschenswert. 

Sind die Herren bei der Vermarktung dafĂŒr im Weg? Es scheint so. Denn die jĂŒngst veröffentlichte Strukturreform der VBL zeigt, dass die jeweiligen Ligen in vier Arbeitskreisen getrennt werden. Dazu zĂ€hlen auch die Bereiche Rechteverwertung und strategische Ausrichtung.

Dass Sport1 in dieser Saison nur noch sechs Spiele der Herren in der Hauptrunde ĂŒbertragen hat, wĂ€hrend es letzte Saison noch 16 Spiele waren, zeigt deutlich, dass das Interesse nicht mehr wirklich da ist und die Spiele nur noch gezeigt wurden, weil die VBL sie noch irgendwie unterbringen konnte. Der Trend geht also dahin, dass nĂ€chste Saison vermutlich keine Spiele der Herren gezeigt werden. Alex Walkenhorst verkĂŒndete jĂŒngst im Stream, dass TROPS4 ein Angebot nur fĂŒr die Rechte der Herrenliga unterbreitet hat. Es liegt nahe, dass die VBL die Rechte getrennt ausgeschrieben hat. Wie sie sich entscheidet, steht laut Alex wohl Mitte MĂ€rz fest.

Start der # MITUNS Kampagne (Quelle: VBL)

Ist das vielversprechender? Dass die Damen die Herren nicht weiter „mitziehen“ mĂŒssen und jedes Geschlecht seinen eigenen Weg geht? Es gibt nicht umsonst das Sprichwort: „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwĂ€chstes Glied“. Wenn die Damen ohne die Herren stĂ€rker sind, sollte dieser Weg gegangen werden. Die Frage ist dann aber, wie weit geht das? Wird der Supercup oder das Pokalfinale getrennt veranstaltet? Wird es getrennte Websites oder Accounts in den sozialen Medien geben? Alles denkbar. Im Endeffekt sind es zwei unterschiedliche Produkte, mit ihren jeweiligen StĂ€rken und SchwĂ€chen. 

Aber was heißt genau „auf der Strecke bleiben“? Das durch verkaufte Sponsorenpakete finanzielle Erlöse erzielt werden, von denen die Herren nichts haben. Das kann man als Nachteil sehen, aber vielleicht auch als Chance. Dessen Pakete können natĂŒrlich auch einzeln verkauft werden. Die Herren-Clubs könnten auch darauf beharren, weiterhin gemeinsam vermarktet zu werden und dass die VBL sich vielleicht einfach noch mehr anstrengen muss – aber die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es nur schleppend voran geht. GefĂ€hrlich wird es meiner Meinung nach nur, wenn sich die PrioritĂ€ten innerhalb der VBL mehr zum Frauenvolleyball hin bewegen.

Interessant wird es nĂ€mlich, wenn die Frauen dadurch sogar einen eigenen Ligasponsor gewinnen. Denn nun ist ein Sponsor vermutlich eher bereit 1 Mio. nur fĂŒr die Frauenrechte zu zahlen anstatt 2 Mio. fĂŒr beide Geschlechter. Aber vielleicht findet sich dann ja auch ein Ligasponsor fĂŒr die Herren, auch wenn der dann vielleicht nur 500 Tsd. ausgeben möchte. Wenn letzteres dann nicht zeitnah geschieht kann es sich aber zum entscheidenden Nachteil entwickeln, da dies der Startschuss fĂŒr die Berliner sein dĂŒrfte ihre Drohungen wahr zu machen und das Projekt Polen in Angriff nehmen. Dieses Szenario betrachte ich aber wann anders. 😉

Was ist eure Meinung? Lieber den deutschen Volleyball als Ganzes vermarkten oder getrennt? Gibt es noch Argumente dafĂŒr oder dagegen? 

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