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Politik hat im Volleyball etwas zu suchen!

Häufig hört man den Satz „Politik hat im Sport nichts zu suchen“. Doch in letzter Zeit kommen Politiker*innen erstaunlich oft mit dem deutschen Volleyball in Berührung. Zum Beispiel bei sportlichen Erfolgen, als kürzlich Manuela Schwesig die Pokalsiegerinnen, oder Franziska Giffey 2022 den deutschen Meister, empfangen haben. Aber auch Hubert Aiwanger (Wirtschaftsminister Bayern), der Schirmherr der Roten Raben geworden ist oder zuletzt Bundeskanzler Olaf Scholz, der am Weltfrauentag den SC Potsdam besuchte. Und natürlich darf Markus Söder nicht vergessen werden, der Herrsching zum CEV-Pokal viel Erfolg wünschte.

Wann hört Sport auf, wo fängt Wahlkampf an

Man kann es durchaus kritisch sehen, dass Vereine sich mit Politiker*innen schmücken und andersrum. Im schlimmsten Fall kann man Vereinen unterstellen, sich für die Agenda der jeweiligen Politiker*innen instrumentalisieren zu lassen. Z. B. indem Politiker Sympathien sammeln, wenn sie ganz authentisch ein paar Bälle hin und her pritschen. So wie Bundeskanzler Olaf Scholz, als der den SC Potsdam am Weltfrauentag besuchte (wie das zustande kam, erzählt übrigens Toni Rieger im Podcast), Ich denke jedoch, dass es sich eher positiv auf den Volleyball auswirkt.

Olaf Scholz posiert beim SC Potsdam (Foto: Gerhard Pohl)

Es ist ein Geben und Nehmen

Denn die Vereine und ihre Spieler*innen erhalten Aufmerksamkeit und die Wertschätzung, welche die Gesellschaft oder Presselandschaft oft vermissen lassen. Schließlich ist es für die Spieler*innen auch eine Ehre, sich z. B. in ein goldenes Buch einer Stadt eintragen zu dürfen. Einen guten Draht zu politischen Entscheider*innen zu haben, ist meiner Meinung nach sogar essentiell für den Volleyball, ob auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene. Denn sie entscheiden über den Bau neuen Arenen, die Durchführung von Großveranstaltungen oder auch nur die Trainingszeiten. Diese Gelegenheit nutzte z. B. die SVG Lüneburg, als Sportministerin Daniela Behrens darauf hingewiesen wurde, wie es um die knappen Trainingszeiten steht. Auch beim Bau der LKH Arena war das politische Netzwerk entscheidend. Worauf dabei besonders zu achten ist, erklärt Andreas Bahlburg (Geschäftsführer der SVG) im Podcast.

Politische Statements

Jedoch zielt das Zitat aus dem ersten Satz oben meist gar nicht auf politische Vertreter*innen ab, sondern eher auf politische Statements, wie der Kniefall von Footballer Colin Kapernick oder das Tragen einer „One Love“-Binde. Im Volleyball ist die Akzeptanz zum Glück recht hoch, sodass es wenige kritische Stimmen gibt, wenn für Toleranz, Frieden und gesellschaftliches Miteinander im Rahmen eines Spieltags oder auf Social Media geworben wird. Hier würde ich mir sogar wünschen, dass Volleyball-Vereine oder auch einzelne Profis noch viel mehr tun, um ihrer Vorbildfunktion gerecht werden.

Fazit

Wie gesagt, finde ich nichts verwerfliches daran, gemeinsam mit (demokratischen) Politiker*innen für etwas Aufmerksamkeit zu sorgen. Vereine sollte sich jedoch bewusst sein, dass es den ein oder anderen Fan vergraulen kann. Vielleicht ist es auch ratsam, gerade kurz vor einer Wahl Abstand davor zu nehmen und sich schon gar nicht dazu verleiten zu lassen, Partei zu ergreifen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Andreas Bahlburg im Podcast

Einer der weiß wie es geht, ist Andreas Bahlburg. Als Geschäftsführer der SVG Lüneburg konnte er schon den ein oder anderen Vorteil für seinen Club erkämpfen, da er politisch bestens vernetzt ist:

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