Nur zwei Monate nach der offiziellen Verpflichtung hat der Dresdner SC den Vertrag mit Jacque Lynn Armer fristlos aufgelöst. Die US-amerikanische Mittelblockerin war schlicht nicht mehr erreichbar – weder telefonisch noch digital. Eine Situation, die beim Club für erhebliches Unverständnis sorgt.
„Es ist äußerst ärgerlich, dass wir den Spielervertrag mit Jacque Lynn kündigen mussten. Das haben wir so noch nicht erlebt. Für die Umsetzung der Spielerverträge ist das Mitwirken der Spielerinnen für den Beantragungsprozess von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen erforderlich. Trotz intensiver und wochenlanger Bemühungen ist es nicht gelungen, den Prozess fristgemäß zu starten“, erklärt Managerin Sandra Zimmermann.
Nicht erreichbar – und das nicht zum ersten Mal?
Noch im Mai war Armer vor Ort in Dresden, um ihren Vertrag zu unterschreiben. Danach herrschte offenbar Funkstille. Selbst auf Social Media gab es keine Aktivität – ihr letzter Instagram-Post stammt aus dem März.
Ein solches Verhalten scheint jedoch nicht ganz neu zu sein: Beim VC Kanti Schaffhausen, einem ihrer früheren Clubs, erinnert man sich an ein ähnliches Szenario. „Sie machte eine Handypause während dieser Zeit, ohne es uns zu sagen“, berichtet jemand gegenüber Volleyball Insider. Ob der Dresdner SC darüber in Kenntnis war? Damals konnte die Situation immerhin noch rechtzeitig geklärt werden – diesmal nicht.
Denn selbst wenn Armer sich früher oder später doch noch melden sollte, dürfte eine rechtzeitige Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung für den Saisonstart unwahrscheinlich sein. Fraglich auch, weshalb sie erneut nicht im Vorfeld die Kommunikation zum Verein suchte. Vorausgesetzt, es ist derselbe Grund, weshalb sie nicht erreichbar ist. So oder so haben sich die Vereinsverantwortlichen bereits nach einer Alternative umgesehen – und wurden fündig.
Ersatz aus den USA: Amelia van der Werff kommt
Mit Amelia van der Werff wechselt erneut eine US-Amerikanerin nach Dresden. Die Mittelblockerin kommt vom slowakischen Erstligisten Slavia Kooperatíva EUBA Bratislava und soll die entstandene Lücke schließen.
Cheftrainer Alexander Waibl sieht in ihr eine gezielte Verstärkung für die Zukunft: „Amelia ist eine junge Mittelblockerin, die über einen guten einbeinigen Angriff verfügt. Sie passt perfekt in unsere Riege junger Mittelblockerinnen.“
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Titelbild: Ticishot