Die Löwen sind los!
In meinem letzten Artikel schrieb ich über die Synergieeffekte von Kooperationen auf Vereinsebene, insbesondere von Volleyball- und Fußballvereinen. Im Fazit stellte ich noch fest, dass eine solche Kooperation in naher Zukunft nicht realistisch ist … nun gibt es den TSV Haching München.
Der Zweck einer solchen Partnerschaft kann in viele verschiedene Richtungen gedacht werden. Wie in dem Artikel erwähnt, geht es vorrangig um die Ziele.
Die Kooperation vom TSV Unterhaching und dem TSV 1860 München hat schon einmal eine, historisch gesehen, schöne Basis, da 1860 in der Vergangenheit erfolgreich im Volleyball war und nun die Sparte wieder neu aufleben lassen möchte. Mithilfe von Haching, die in Sachen Jugend eine gute Struktur bereit stellen und für dieses Ziel mit Sicherheit ein geeigneter Partner sind.
Die Hoffnungen bei Haching sind auch klar, laut Geschäftsführer Mihai Paduretu „eine bessere Vermarktung, Positionierung und Sichtbarkeit der Bundesliga-Mannschaft“. Konkret wird in der Pressemitteilung aber nur die Ansprache von Fans und Mitglieder der 60er genannt. Das sind 22.976 an der Zahl. Ob sich davon einige in die Bayernwerk Arena verirren werden bleibt abzuwarten. Die räumliche Distanz vom Grünwalder Stadion mit 7 km ist zumindest überschaubar.
Logo des TSV Haching München |
Womöglich ist hier die Mund-zu-Mund-Propaganda stärker zu bewerten (das meiner Meinung nach allgemein den stärksten Marketing-Effekt mit sich bringt). Denn das es erstklassigen Volleyball in bzw. am Rande Münchens gibt hat sich wohl immer noch nicht überall rumgesprochen. Dies kann sich auch mithilfe der WWK Volleys Herrsching ändern, die zeitgleich in den Audi Dome ziehen.
Was Unterhaching ansonsten in Sachen Vermarktung tut ist okay, aber noch ausbaufähig. Seit der Verkündung der Kooperation gibt es zumindest eine neu gelaunchte Webseite. Vorher wurde nur über die Abteilungs-Seite des TSV Unterhaching 1910 e. V. kommuniziert. Die Social-Media-Kanäle sind leider nur verlängerter Arm der Vereinsnews oder von Artikeln aus der Presse, was ich schade finde, da es nur das Mindeste ist was diese Kanäle hergeben. Eventuell kann hier 1860 ja ebenfalls etwas unterstützen. Jedoch hängt dies meist mit mangelnden personellen Ressourcen zusammen.
Das man aber z. B. einen Stelian Moculescu in die Pressekonferenz mitnimmt, in der die Partnerschaft mit den „Sechzgern“ verkündet wurde, finde ich ebenso charmant wie genial und ist sicherlich auch den Marketing-Maßnahmen zuzuordnen.
Schließlich bleibt zu sagen, dass diese Partnerschaft auf jeden Fall sinnvoll ist, aber definitiv kein Heilsbringer sein wird „mittelfristig das zu erreichen, was Stelian oder wir vor zehn Jahren erreicht haben“ (Paduretu). Denn klar ist jedenfalls, dass keine finanziellen Mittel fließen werden, die für solch ein Vorhaben essentiell sind. Diese kommen dann aber hoffentlich indirekt, wenn neue Partner auf das Projekt aufmerksam werden.
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