International

Eine Bilanz: die Volleyball-Nationalspielerinnen im Ausland

Nachdem wir einen Blick auf die Leistungen der männlichen Nationalspieler im Ausland warfen, sind natürlich auch einige Nationalspielerinnen im Ausland aktiv, für die wir Bilanz ziehen.

Italien

Nach drei Spielzeiten bei Reale Mutua Fenera Chieri ’76 wechselte Camilla Weitzel innerhalb der italienischen Serie A1 zu Megabox Ondulati Del Savio Vallefoglia. Aktuell belegt sie mit ihrem Team den achten Platz in der Liga und kämpft damit um einen Playoff-Platz. Mit derzeit 34 Blocks gehört Camilla Weitzel zu den zehn besten Blockerinnen der Liga. Zudem zählt sie mit 21 Assen auch zu den Top-Aufschlägerinnen. Im Angriff zeigt sie ebenfalls ihre Klasse: Von ihren 209 Angriffen verwandelte sie 117, bei nur acht Angriffsfehlern und zehn geblockten Angriffen.

Weitzel startet in Vallefoglia durch. Foto: Lega Pallavolo Serie A Femminile

Nach ihrer schweren Verletzung bei der Europameisterschaft im letzten Jahr ist der Weg zurück für Hanna Orthmann weiterhin steinig. Obwohl sie wieder fit ist, bekommt sie bei Igor Gorgonzola Novara fast keine Einsatzzeiten. Trainer Lorenzo Bernardi setzte sie bisher nur in einem Satz ein und diesen entschied sie durch zwei Angriffsfehler für den Gegner. Da sie zuletzt nicht einmal mehr im Kader stand, verdichten sich die Gerüchte, dass sie in die Türkei zu Türk Hava Yolları SK zurückkehren könnte. (Nachtrag: Jetzt ist es offiziell – Hanna Orthmann wechselt in die Türkei)

Deutlich besser läuft es für Lina Alsmeier im selbem Club. Gemeinsam mit Mayu Ishikawa und Tatiana Tolok bildet sie das Angriffstrio des Teams. Zwar hat sie mit 197 Punkten – darunter 163 Angriffspunkte – die niedrigsten Werte des Trios, dennoch ist ihre Bedeutung für die Mannschaft nicht zu unterschätzen. Zu ihren 197 Scorerpunkten gehören auch 22 Asse, womit sie zu den zehn besten Aufschlagspielerinnen der Serie A1 zählt. Dank ihrer Leistungen steht Novara aktuell auf dem dritten Tabellenplatz und hat das Halbfinale der Coppa Italia erreicht.

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Auch Monique Strubbe und ihr Team aus Bergamo können mit der bisherigen Saison zufrieden sein. Der Zwölfte der letzten Saison rangiert derzeit auf Platz fünf und ist klar auf Playoff-Kurs. Für Monique Strubbe, die ihre erste Saison in Italien spielt, läuft es ebenfalls gut. Gemeinsam mit der 18-jährigen Linda Manfredini bildet sie das Mittelblock-Duo. In der Liga gelangen ihr bisher 26 Blocks, womit sie zu den 20 besten Blockerinnen gehört. Hinzu kommen sieben Asse und 66 Angriffspunkte.

Für Anastasia Cekulaev, ebenfalls in ihrer ersten Saison in Italien, läuft es ähnlich erfreulich. Mit 31 Blocks gehört sie zu den 15 besten Blockerinnen der Liga. Zudem erzielte sie sechs Asse und 77 Angriffspunkte, was sie zur viertbesten Scorerin ihres Teams macht. Mit dem Aufsteiger Bartoccini-McRestauri Perugia steht sie aktuell auf Platz 11 und befindet sich somit – wie vor der Saison erwartet – im Abstiegskampf.

Cekulaev in Perugia. Foto: Lega Pallavolo Serie A Femminile

Auch die Mannschaft von Smi Roma Volley, bei der Marie Schölzel als Mittelblockerin spielt, kämpft gegen den Abstieg. Der Achte der letzten Saison belegt derzeit mit zehn Punkten den zwölften Platz. Im CEV-Cup läuft es dagegen besser: Hier erreichte das Team das Viertelfinale. Für Marie Schölzel selbst verläuft die Saison bisher durchwachsen. Mit 18 Blocks, vier Assen und 66 Angriffspunkten hat sie aktuell die schwächsten Werte des deutschen Mittelblocker-Trios in Italien.

Frankreich

Die Neunationalspielerin Lena Kindermann schloss sich zu Saisonbeginn der Mannschaft von Pays d’Aix Venelles an. Als einzige nominelle Diagonalangreiferin entwickelte sie sich schnell zur Leistungsträgerin und Topscorerin ihres Teams. Mit ihrem Team belegt sie in der spannenden „Saforelle Power 6“ den vierten Platz und haben dabei nur drei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus  Mit ihren 254 Punkten hat sie dabei auch großen Anteil und gehört damit auch zu den Top-5-Scorrerinnen der Liga. Im Angriff erzielte sie 225 Punkte und verwertete etwa 44 Prozent ihrer Angriffe.

Nach dem Gewinn des Triples mit Allianz MTV Stuttgart wagte Corina Glaab den Schritt ins Ausland. Beim französischen Club Terville-Florange OC erkämpfte sie sich zunächst die Stammposition im Zuspiel und absolvierte sowohl im WEVZA-Cup als auch in der Liga die meisten Spiele von Beginn an. Doch eine Verletzung Ende Oktober kostete sie ihren Stammplatz, den inzwischen die Französin Justine Chéreau übernommen hat. Seit ihrer Rückkehr muss sich Glaab mit einer Reservistenrolle begnügen.

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Während Volley Mulhouse Alsace mit der aktuellen Saison und den dritten Platz zufrieden ist, hat die Spielzeit für Neunationalspielerin Romy Jatzko noch Luft nach oben. Zwar kam sie in 37 von möglichen 60 Sätzen zum Einsatz. Doch dabei sind auch mehrere Sätze eingerechnet, wo sie nur durch Einwechslung zum Einsatz kam. Trotzdem kann in den letzten Wochen erkennen, dass sie eine wichtigere Rolle in den Planungen von François Salvagni spielt als noch zu Beginn der Saison.

Japan

Nach drei Jahren in Italien wechselte Lena Stigrot nach Japan zu den Kurobe Aqua Fairies. Dort übernahm sie sofort eine Schlüsselrolle und entwickelte sich zur Topscorerin ihres Teams. In 17 Spielen erzielte sie 305 Punkte, darunter 273 Angriffspunkte. Damit gehört sie in beiden Kategorien zu den Top 10 der Liga.

Anfang Dezember verletzte sich Lena Stigrot jedoch während eines Spiels gegen die NEC Red Rockets Kawasaki und fällt seither aus. Ihr Club verpflichtete inzwischen die US-amerikanische Mittelblockerin Nia Grant. Da in der neu gegründeten SV.League strikte Ausländerregelungen gelten, bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Verpflichtung auf die Zukunft von Lena Stigrot haben wird.

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Titelbild: Lega Pallavolo Serie A Femminile

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