Beachvolleyball

Ludwig/Lippmann stolpern bei erstem Olympia-Spiel

In der Night-Session von Montagabend starteten Ludwig/Lippmann endlich in ihr Olympisches Turnier. Für Laura Ludwig ist es die Rückkehr an die Stätte ihres größten Triumphs, als sie 2016 in Rio die olympische Goldmedaille gewinnen konnte und insgesamt bereits die fünfte Olympia-Teilnahme. Louisa Lippmann hat hingegen ihre Premiere bei den Olympischen Spielen, die ihr als Hallenspielerin noch verwehrt geblieben waren.

Von Jonathan Rott

Auch für Ludwig/Lippmann ging es wie für Müller/Tillmann am Vortag gegen ein französisches Team. Placette/Richard hatte die Qualifikation über die Rangliste geschafft und waren als Team der Ausrichternation als Gruppenkopf gesetzt.

Für Ludwig/Lippmann ging es bereits im ersten Spiel darum, einen Sieg einzufahren, um sich alle Chancen auf das Weiterkommen offenzuhalten. Die Französinnen sind als eines der schwächeren Teams in der Gruppe einzuschätzen, haben noch keine Medaille auf der internationalen World Tour gewinnen können. Ihr größter Erfolg ist ein 4. Platz beim Elite16 Turnier in Kapstadt 2022.

Wie auch in den Spielen zuvor mit französischer Beteiligung war die Kulisse ohrenbetäubend. Die Laustärke des Stadions war enorm, das Publikum war klar auf der Seite des Heimteams und sorgte für Gänsehautatmosphäre, als in der ersten Auszeit die französische Nationalhymne angestimmt wurde.

Placette/Richard wussten diese Stimmung zu nutzen, wohingegen Ludwig/Lippmann einen wackeligen Start erlebten. Schwierigkeiten sowohl im Annahme als auch im Zuspiel sorgten dafür, dass Frankreich sich Breaks erarbeiten konnte und das deutsche Team früh einem Rückstand hinterherrannte.

Immer wieder war das Zuspiel von Louisa Lippmann, die trotz Night-Session nicht auf ihre Sonnenbrille verzichtete, für Laura Ludwig in einer schlechten Position. Mal zu dicht am Netz, mal zu weit entfernt. Deshalb wurde ihr Zuspiel immer weiter attackiert, Laura Ludwig wurde eingedeckt und musste Sideout spielen.

Die Französinnen waren sichtlich beflügelt, nutzten viele der Fehler der Deutschen und nahezu jede der sich ihnen bietende Break-Chance.
Trotz Höhen-Vorteil von Louisa am Netz und ihren gefährlichen Float-Aufschlägen konnten Ludwig/Lippmann, auch nachdem sich die Anfangsnervosität gelegt hatte, nicht genügend Druck ausüben, um die notwendigen Breaks zu erzeugen. Auch durch Louisas Zuspiel aus der Transition konnte Laura zu selten in verwertbare Positionen gebracht werden. Die Hypothek war zu groß, deshalb ging der erste Satz völlig verdient mit 21:14 an die Französinnen.

Richard spielt mit dem französischen Publikum. Foto: Volleyball World

Auch im zweiten Satz wiederholte sich das Bild. Die Französinnen umspielten den Block von Louisa mit gezielten Line-Shots gut, die weiterhin keinen Zugriff hatte, sodass es dadurch auch für Laura schwierig war Bälle zu verteidigen. Immerhin waren es insgesamt vier Blocks bei Lippmann. Doch Placette/Richard spielten selbst fast fehlerlos und machten ein starkes Spiel. In Wechselwirkung mit dem Publikum animierten sie und wurden lautstark angefeuert.

Als das Spiel in Richtung Frankreich auszutrudeln schien, fingen dann jedoch wie aus dem Nichts die Nerven an zu flattern. Mit einem Block von Louisa war der Dosenöffner gesetzt, das deutsche Team startete einen Break-Run von 16:19 auf 20:19 und erarbeitete sich einen Satzball. Den konnten sie jedoch nicht verwerten, leisteten sich selbst wiederum zwei Fehler und verloren den Satz und damit das Spiel mit 20:22.

Insgesamt machten LLLL zu viele Fehler. Es gilt den eigenen Spielaufbau zu stabilisieren, um nicht Gefahr zu laufen, das gegnerische Team outbreaken zu müssen.

Die nächste Chance dafür bekommen sie bereits übermorgen am Mittwoch um 10 Uhr. Dann sind sie aber gegen die Schweizerinnen Hüberli/Brunner als Außenseiterinnen und benötigen dringend einen Sieg, um ihre Chancen auf das Weiterkommen aus eigener Kraft zu wahren.

Das nächste Spiel mit deutscher Beteiligung folgt direkt am morgigen Dienstag. Um 10 Uhr starten Ehlers/Wickler mit ihrem ersten Spiel in das Olympische Turnier – auch gegen ein französisches Team, Basserau/Lyneel. Alle Spielpläne und Livestreams hier.

Für noch mehr Infos und einen ausführlicheren Rückblick auf das Turnier folge dem Sidecourt-Kommentar-Podcast und höre dir die neue Folge an, die unter der Woche erscheint.

Titelbild: Volleyball World

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