Ranner sieht sich bereit für die Rolle als Bundestrainer

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Auf der Suche nach einem neuen Bundestrainer für die deutsche Männer-Nationalmannschaft wird sich der DVV um Sportdirektor Christian Dünnes auch mit dem aktuellen Co-Trainer Thomas Ranner beschäftigen. Der 38-Jährige bestätigte gegenüber Volleyball Insider, dass er sich auf den offenen Posten beworben hat.

„Es gab keinen Grund, mich nicht zu bewerben“, erklärte Herrschings Cheftrainer im Interview. „Ich brauche mich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. In acht Jahren habe ich viel Erfahrung gesammelt, wir haben gemeinsam Olympische Spiele und andere große Turniere erlebt.“

Erfahrung im DVV-System

Thomas „Bob“ Ranner ist seit 2017 Teil des DVV. Er startete als Teammanager, wurde anschließend Co-Trainer der A-Nationalmannschaft und betreute zuletzt die B-Nationalmannschaft als Cheftrainer bei der Universiade in Berlin.

„Meine Philosophie habe ich in den letzten Jahren klar vorgelebt – das kann ein Plus sein, muss es aber nicht, je nachdem, was Christian [Dünnes] sucht“, sagte Ranner. „Ich habe ihm im Austausch auch Einblicke in Gedanken und Herangehensweisen gegeben, die ich in den vergangenen Jahren entwickelt habe und die für ihn so bisher neu waren.“

Doppelrolle als mögliche Hürde

Im Gespräch mit Dünnes ging es auch um die Frage einer möglichen Doppelrolle als Vereins- und Bundestrainer. Zwischen 2016 und 2021 hatte es mit Felix Koslowski bereits einen Cheftrainer in der Bundesliga gegeben, der gleichzeitig die Frauen-Nationalmannschaft betreute – eine Konstellation, die damals nicht überall auf Zustimmung stieß. Auch wenn sich der DVV vermutlich eine reine Vollzeitlösung wünschen würde, scheint dies aktuell vor allem aus Budgetgründen noch nicht umsetzbar.

„Ich bin in Herrsching sehr glücklich und dem Klub dankbar für die letzten Jahre. Der Verein hat mich auf meinem Weg in der Nationalmannschaft massiv unterstützt“, betonte Ranner, der Anfang des Jahres seinen Vertrag am Ammersee um drei weitere Jahre verlängert hat.

Umgang mit Linus Weber und möglicher Neustart

Auf die Frage, ob Diagonalangreifer Linus Weber unter ihm wieder eine Chance in der Nationalmannschaft bekommen würde, reagierte Ranner ruhig: „Viele Spieler kennen mich, das ist ein Vorteil. Gleichzeitig kann so ein Trainerwechsel auch ein echter Neustart sein. Entscheidend ist, dass wir eine tragfähige Lösung für die Mannschaft finden.“

Als langjähriger Weggefährte vieler Nationalspieler gilt Ranner intern als Kandidat, der Kontinuität mit neuen Impulsen verbinden könnte. „Ich würde nicht alles anders machen als Winiarski, aber schon an der ein oder anderen Stellschraube drehen“, so Ranner.

Ausblick

Wer sich neben Ranner noch auf den DVV-Posten beworben hat, ist weiterhin nicht bekannt. Christian Dünnes wird die Optionen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen nun genau prüfen. Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.

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