Die Saison rückt immer näher, und damit schließt sich auch das Transferfenster zunehmend. Während Vereine wie die BR Volleys oder die SVG Lüneburg bereits vor mehreren Wochen ihre Kader vollständig veröffentlicht haben, fehlen bei anderen Teams noch die letzten Verpflichtungen. Dazu zählen auch die WWK Volleys Herrsching, die mindestens noch einen Außenangreifer benötigen.
Denn mit Laurenz Welsch, Jannes Wiesner und Jannik Sambale stehen bislang nur drei Spieler für diese Position zur Verfügung. Für eine lange Bundesliga-Saison inklusive Europapokal dürfte das nicht ausreichen. Hinzu kommt: Alle drei sind gerade einmal 20 bzw. 22 Jahre alt – langjährige Erfahrung im Außenangriff ist also kaum vorhanden. Immerhin führt mit dem 31-jährigen Djordje Ilic ein erfahrener Mittelblocker das Team als Kapitän an.
Kommt ein Routinier?
Es gibt Anzeichen, dass tatsächlich noch ein erfahrener Spieler zum Team dazustoßen könnte – etwa Ex-Nationalspieler Denis Kaliberda, der offiziell noch keinen neuen Verein gefunden hat. Bereits im Februar kündigte er an, nach den Playoffs bei den Netzhoppers aufzuhören und auf ein Angebot aus Deutschland zu warten. Ein Wechsel ins Ausland sei für ihn damals kein Thema mehr gewesen.
Schaut man sich die übrigen Bundesliga-Clubs an, die noch Bedarf haben könnten, wird es eng. Mit Ausnahme des ASV Dachau sind die meisten Kader entweder bereits komplett oder schon mit vier Außenangreifern besetzt. Einen Spieler wie Kaliberda könnten sich zudem nicht viele Vereine zusätzlich leisten.
Für ein Engagement bei Herrsching spricht, dass Kaliberda im Volleyball Insider Podcast erklärte, Thomas Ranner sei „einer der besten Trainer Deutschlands“. Mit 35 Jahren könnte er nicht nur seine Karriere verlängern, sondern unter Ranner auch schon in Richtung Trainerlaufbahn denken – vielleicht sogar in einer Art inoffizieller Co-Trainer-Rolle.
Auf Nachfrage bei Geschäftsführer Max Hauser heißt es allerdings lediglich, dass man sich zu laufenden Vertragsgesprächen nicht äußere. Es bleibt also abzuwarten, wohin es Deutschlands Olympiateilnehmer von 2012 ziehen wird – oder ob er seine Karriere doch ganz beendet.
Alternative: Ex-Berliner Samuele Tuia
Eine andere, wenn auch weniger wahrscheinliche Option wäre Samuel Tuia. Der französische Außenangreifer spielte bis 2022 bei den BR Volleys, ehe er Stationen in Saudi-Arabien, Ägypten, Frankreich, Tunesien und zuletzt Bahrein einlegte. Tuia, auf einer Insel im südlichen Pazifik geboren, ist inzwischen 39 Jahre alt. Mit seiner Erfahrung könnte er den Herrschingern jedoch noch immer weiterhelfen – vorausgesetzt, auch die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen.
Zudem gibts es Gerüchte, dass es Ex-Nationalspieler David Sossenheimer in den Profisport zurückzieht. Der 29-jährige beendete 2023 vorerst seine Karriere in Frankreich und ist nun im besten Volleyball-Alter. Er könnte mit seinem gewitzten Spielstil den jungen Herrschingern Einiges beibringen.
Handlungsbedarf bleibt jedenfalls definitiv bestehen, wie Geschäftsführer der WWK Volleys Max Hauser bestätigt. Auf wen die Entscheidung schließlich fällt, wird sicherlich in den nächsten Wochen bekanntgegeben – auch im Volleyball Insider.
Titelbild: Romina Eggert