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Medical Joker beim DVV-Pokal

Jüngst machten die frisch gekürten Pokalsieger United Volleys auf ihren nicht genehmigten Antrag eines Medical Jokers für das DVV-Pokalfinale, aufmerksam. Damit hätten Spieler*innen, die erst nach dem Halbfinale verpflichtet worden sind, am Finale in Mannheim teilnehmen können. (English version below!)

Ich möchte hier nicht kritisieren, warum der Antrag aufgrund eines Vetos von Schwerin abgelehnt worden ist (warum auch immer sie für das Männerfinale ein Mitspracherecht haben) und auch nicht warum die VBL diese Entscheidung den Vereinen abgibt, sondern eher welche Chancen eine Lockerung dieser Regelung für den deutschen Volleyball hätte.
Das DVV-Pokalfinale ist meiner Meinung nach der Superbowl des deutschen Volleyballs und Vorzeigeprojekt für unsere Sportart. Es muss unser aller Interesse sein, diesem Event die größtmögliche Aufmerksamkeit zu verschaffen und das höchstmögliche sportliche Niveau zu gewährleisten. 
Eine mögliche Nachverpflichtung sorgt dafür, dass sportliche Niveau zu steigern. Das Spieler*innen aus Jugendteams nachrücken müssen, kann nicht im Sinne des Events sein, so schön das für den oder die Jugendspieler*in auch sein mag. Die Möglichkeit sogar eine*r hochkarätigen Spieler*in nachzuverpflichten ist sogar zu begrüßen, vor allem wenn es auch international für Gesprächsstoff sorgt. Zwar werden bei Bedarf solche Spieler*innen allein für die Liga ohnehin verpflichtet. Diese dann aber beim Pokalfinale auf der Bank zu setzen, ist dann einfach bedauerlich. Beispiel: Ein Sergey Grankin hätte 2019 auf der Bank gesessen, wäre Berlin für das Finale qualifiziert gewesen. 
Auch um möglichst spannende Spiele zu fördern und einseitige Spiele zu vermeiden, muss diese Regel überdacht werden. An einem 0:3 kann niemand Interesse haben, wenn es mit einer Nachverpflichtung vermeidbar gewesen wäre. Klar, die Fans des favorisierten Clubs – aber hier schauen Menschen vereinsübergreifend zu, bestenfalls sogar sportartübergreifend.
Leon Dervisaj (links) kann feiern, durfte jedoch nicht eingreifen (Foto: Conny Kurth).

Was spricht daher dagegen? 

Vereine die nicht mal eben jemanden nachverpflichten können sind im Nachteil. Aber wer sagt denn, dass die Nachverpflichtung auch einschlägt? Sie kann auch nachteilig sein, je kurzfristiger der Wechsel zustande gekommen ist. 
Bereits bei der Kaderplanung sollte bestenfalls jeder Club mögliche Ausfälle einplanen und kompensieren können. Selbst Schuld also, wenn ein zu eng geschnallter Gürtel die Chancen im Pokalfinale schmälert? Wahrscheinlich schon, aber wem nützt das? Dem Sport nicht.

Fazit

Daher fordere ich sogar eine Ausweitung des Medical Jokers, um Spieler*innen losgelöst eines medizinischen Ausfalls nachverpflichten zu können und möglicherweise an die Lizenzen der Liga zu koppeln. Wer in der Bundesliga auflaufen darf, sollte das auch im Pokalfinale tun dürfen.
Irgendwelche Einwände? Über Deine Meinung in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen.
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