Deutscher Meister 2025 im Volleyball: Schwerin krönt Saison mit Titelgewinn
Der SSC Palmberg Schwerin ist Deutscher Meister 2025. Vor heimischem Publikum in der ausverkauften PALMBERG ARENA sicherten sich die Hauptrundensiegerinnen mit einem 3:2-Erfolg (23:25, 18:25, 25:15, 25:21, 15:11) gegen den Dresdner SC den entscheidenden dritten Sieg in der Best-of-Five-Serie – und damit den 13. Meistertitel der Vereinsgeschichte.
Die Mecklenburgerinnen erarbeiteten sich mit drei spielstarken Auftritten in Folge ein klares 3:0 in der Playoff-Finalserie. In eigener Halle bewies der SSC Palmberg Schwerin die besseren Nerven und verwandelte damit gleich den ersten Matchball zum Titel. Nach einem starken Start der Dresdnerinnen drehte Schwerin einen 0:2-Satzrückstand in einem hochspannenden Duell. Besonders Diagonalangreiferin Elles Dambrink, die zur MVP des Spiels gewählt wurde, zeigte sich auch im dritten Spiel in meisterlicher Verfassung.
Final-Krimi geht über die volle Distanz
2.350 Zuschauer:innen sahen einen konzentrierten und druckvollen Schweriner Start. SSC-Zuspielerin Hannah Kohn sorgte mit zwei Assen für eine frühe 3:0-Führung ihres Teams. Starke Blockarbeit und risikoreiche Aufschläge beider Finalisten prägten die frühe Phase des ersten Satzes. Auf einen Roll-Shot von Leana Grozer zum 7:3 reagierte DSC-Trainer Alex Waibl mit seiner ersten Auszeit. Nach seinem zweiten Time-Out war Dresden endgültig im Spiel angekommen und glich zum 12:12 aus. Das Spiel ging hin und her – nach einem spektakulären Ballwechsel führte Leana Grozer ihr Team mit einem Ass zum 21:18 in die Crunchtime. Die Pokalsiegerinnen konterten mit vier Punkten nacheinander und gewannen mit einem starken Block den ersten Satz (25:23).
Auch im zweiten Durchgang kam der SSC besser ins Spiel (4:2), aber wieder kam Dresden zurück und ging 7:5 in Führung. Schwerins Trainer Felix Koslowski reagierte mit der Einwechslung von Meg Wolowicz und einer Auszeit. Starke Aufschläge von Dresdens Zuspielerin Sarah Straube und ein guter Block führten zum 11:5 für den DSC. In Folge wechselte Schwerin durch, brachte auch die mit Bauchmuskelproblemen kämpfende Außenangreiferin Annegret Hölzig, doch Dresden baute den Vorsprung auf 16:10 aus. Schwerin zeigte nun Kampfeswillen, aber das Gästeteam ließ nichts mehr anbrennen und gewann 25:18.
Im dritten Satz zeigte sich zu Beginn das gleiche Bild: Ein aggressiver Schweriner Aufschlag stellte Dresden vor Probleme (5:1). Doch das Team von der Elbe untermauerte abermals den Ruf als Mentalitätsmonster und kämpfte sich in den Satz (6:5). Der SSC ließ sich davon nicht beeindrucken, verteidigte stark und stellte auf 16:8. Beide Teams setzten nun sehr viel und erfolgreich auf ihre Diagonalangreiferinnen, der Vorsprung Schwerins blieb aber unverändert groß und führte zum 25:15-Satzgewinn.
Beide Mannschaften starteten kämpferisch in den vierten Durchgang und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel (6:6). Erst nach einem Ass von Hölzig konnte sich die Heimmannschaft etwas absetzen. Starke Aufschläge von Schwerins Mittelblockerin Jaelyn Keene und Wachsamkeit in der Abwehr führten zu einer 12:7-Führung für die Mecklenburgerinnen. Der DSC gab nicht auf und brachte auch mit starkem Service von Nathalie Lemmens den Schweriner Vorsprung zum Schmelzen (17:17). In der Crunchtime zeigte der SSC aber Nervenstärke und erzwang die Entscheidung im Tie-Break.
Im fünften Satz war beiden Mannschaften die Nervosität anzumerken, oft fehlte die letzte Konsequenz im Angriff. Das Team von Felix Koslowski erwischte den besseren Start (5:3), aber der DSC blieb in Schlagdistanz. Nach dem Seitenwechsel konnte sich der SSC Palmberg Schwerin auch dank zweier Aufschläge von Mittelblockerin Britte Stuut 11:7 absetzen. Im Anschluss an eine kurze Aufholjagd führte ein Dresdner Angriffsfehler zum 15:11 und damit zum 13. Schweriner Meistertitel. Nach dem Abpfiff entluden sich die Emotionen auf dem Feld und in den Zuschauerrängen.
Rekordmeister stillt den Titelhunger von Fans und Team
Die Freude über den ersten Meistertitel seit 2018 war riesig – bei Zuschauer:innen, Spielerinnen und Trainer. Elles Dambrink war glücklich, dass das volle Risiko nach dem Rückstand mit der Meisterfeier zu Hause belohnt wurde. „Klar waren wir nervös am Anfang, wir hatten Matchball zur Meisterschaft. Aber nach dem 0:2 war für mich klar: alles oder nichts! Ich wollte heute und hier Meister werden und deswegen hat sich dann bei mir einfach ein Schalter umgelegt und dann haben wir es als Team perfekt geschafft“, erklärte die MVP des Spiels am Dyn-Mikrofon. Felix Koslowski sah den Grund für das kippende Momentum in strategischen und psychologischen Änderungen nach den ersten beiden Durchgängen. „Wir haben einfach ein paar taktische Sachen umgestellt und wir mussten aufhören, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Das waren die ersten zwei Sätze. Dann haben wir volleyballerisch bessere Sachen gemacht und die Emotionen dazu und dann konnten wir es gewinnen.“ Der SSC-Trainer zeigte sich stolz auf die Saisonleistung seines Teams. „Ich freue mich einfach für die Spielerinnen. Wir sind durch eine schwierige Zeit gegangen mit vielen Verletzungen und die Mannschaft hat nie den Kopf in den Sand gesteckt, hat sich immer wieder aufgerafft. Am Ende haben alle zwölf ihren Teil dazu beigetragen. Wenn du dich am Ende mit sowas belohnen kannst, dann fühlt es sich gut an, dann fühlt es sich richtig an.“
Für den Dresdner SC, der sich mit einer beeindruckenden Leistung gegen Stuttgart ins Finale gekämpft hatte, endet mit der Niederlage auch der Traum vom Double. Sarah Straube haderte mit der ungenutzten Chance ihres Teams: „Klar haben wir gekämpft, aber wenn wir 2:0 vorne liegen, müssen wir das nach Hause bringen und ein weiteres Spiel erzwingen.“ Die DSC-Zuspielerin, die den Club nach der Saison verlassen wird, zog nichtsdestotrotz ein positives Saisonfazit. „Trotzdem bin ich stolz auf das Team und was wir diese Saison geleistet haben. Ich glaube es hat keiner erwartet, dass wir hier im Finale stehen, es hat keiner erwartet, dass wir den Pokal gewinnen“, so Straube weiter.
Nach dem Spiel überreichte VBL-Geschäftsführerin Julia Retzlaff der Schweriner Diagonalspielerin Elles Dambrink den Pokal als MVP der Saison. Daraufhin wurde das Schiedsgericht der entscheidenden Finalpartie von Retzlaff geehrt. Im Anschluss verliehen DVV-Präsidiumsmitglied Jörg Pelny und Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbundes den Zweitplatzierten aus Dresden die Silbermedaillen. Die strahlenden Siegerinnen nahmen im Anschluss die Goldmedaillen von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und dem Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier in Empfang. Den emotionalen Höhepunkt bildete schließlich die Übergabe der langersehnten Meisterschale durch Julia Retzlaff an den neuen Deutschen Meister.
Abonniere den Newsletter, um keine Nachrichten mehr aus der Volleyball-Branche zu verpassen:
Titelbild: MiDi
PM: VBL