20. April 2024

News aus der Volleyball-Branche

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Vermarktungsanalyse: Volleyball Bundesliga Herren 2022/23

Wie haben sich die Clubs des Bounce House im Bereich Vermarktung im Vergleich zur letzten Saison entwickelt? Dieser Frage gehe in mit diesem Ranking auf den Grund, welcher ausnahmsweise keine sportlichen Faktoren berücksichtigt. Da hier die größten sichtbaren Entwicklungssprünge bewertet werden, gibt es eventuell die ein oder andere Überraschung.

9. Platz – United Volleys Frankfurt

Bis zum Sommer sah alles noch ganz rosig aus in Frankfurt. Namhafte Spieler wie Tim Peter konnten an den Main geholt, oder mit Daniel Malescha, gehalten werden. Doch der Schein trügte, sodass die VBL im Juli aufgrund von fehlenden Einkommensnachweisen keine Lizenz erteilte. Nun soll „in unteren Ligen“ ein Neustart gelingen, dazu hört man jedoch bislang nichts. Damit findet einer der vielversprechendsten Projekte der Liga erstmal ein Ende, welcher eigentlich noch große Träume mit „The Dome“ in der Metropole hatte.

Geschäftsführer Alexander Korosek ist mit den United Volleys erstmal gescheitert. Bild: United Volleys

8. Platz – SWD Powervolleys Düren

Wenig bis gar nichts hatte der Club aus Düren zu vermelden, zumindest was neue Partnerschaften betrifft. Damit wurden entweder keine neuen geschlossen oder dies nicht kommuniziert (beides wäre nicht ideal). Dennoch muss das nicht heißen, dass der Club schlechter aufgestellt ist als letztes Jahr. Vielleicht bzw. hoffentlich konnten bestehende Partnerschaft vertieft werden, denn mit Wettbewerben wie die CEV Champions League sind steigende Kosten vorprogrammiert.

7. Platz – Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee

In diesem Sommer konnte ich keine große Entwicklung bei den Netzhoppers feststellen, die dafür letztes Jahr einen großen Sprung gemacht haben. Leider wurde keine neue Partnerschaft vermeldet und auch auf die Hallen-Frage gibt es weiterhin keine Antwort. Auch wenn es wohl schon ein Konzept gibt, würde es wohl mehrere Jahre dauern „bis das Ding gebaut ist“. Mit Anika Kreschel konnte jedoch eine Studentin im Bereich Social Media hinzugewonnen werden, die auch TikTok im Verein etablieren möchte.

6. Platz – TSV Unterhaching München

Ebenfalls keine großen Sprünge konnten die Hachinger machen. Zwar konnten Partner wie Schwarm Technologies, Membrain GmbH oder Geothermie Unterhaching gehalten, mit Vincotechaber nur ein neuer hinzugewonnen werden. Zudem verlässt mit Jochen Wessels ein langjähriger Öffentlichkeitsmitarbeiter den Verein, für den (zumindest laut neuer Webseite) schon Ersatz gefunden werden konnte.

5. Platz – Berlin Recycling Volleys

Etwas ungewohnt die Berliner so weit unten zu sehen, doch kommuniziert wurde in Richtung neuer Partnerschaften nicht viel (einen Artikel konnte ich für den neuen Mobilitätspartner finden). Dies liegt vielleicht an internen Herausforderungen, wie die Abgänge von Sergej Grankin und Ben Patch. Und auch strukturell kritisierten sie öffentlich, dass sie „fast täglich Kinder abweisen müssen, da sie keine Halle haben“. Zumindest hatte Kaweh Niroomand bei einer Ehrung im Rathaus die Gelegenheit, diesen Missstand direkt bei der Oberbürgermeisterin Franziska Giffey zu platzieren. 

4. Platz – Helios Grizzlys Giesen

Die Grizzlys aus Giesen konnten kleinere neue Partnerschaften, wie dmund einer Versicherungsvertretung, vermelden. Auch die Verlängerung mit dem GLEITZ Verlagund Avaconsind sicherlich wichtig für den weiteren Spielbetrieb. Mit der Ausrichtung des Bounce House Cup hat der Club zudem unterstrichen, dass sie sich um maximale Medienpräsenz bemühen.

3. Platz – VfB Friedrichshafen

Am schwersten hatte es wohl der VfB Friedrichshafen, welcher sich um eine Spielstätte in der alten Heimat bemühte. Dies gelang mit dem Hangar R zwar auch, jegliche Heimspiele wurden jedoch schon um eine Saison nach hinten verlegt. Dafür ist viel im Corporate Design passiert – mit neuem Anstrich möchte der Verein ein neues Kapitel aufschlagen und seine Verbundenheit zur Region unterstreichen. So ist die altbekannte Raute geblieben und mit dem Volleyball „eine Verknüpfung zur Volleyballwelt geschaffen“. Weiterhin konnte die Partnerschaft mit Neudeck GmbH als Premiumsponsor inkl. pikanter Werbefläche ausgebaut werden.

Neues Logo des VfB Friedrichshafen

2. Platz – WWK Volleys Herrsching

Zumindest auf der Management-Ebene konnte der „Geilste Club der Welt“ den größten Umbruch der Liga, aber auch seit dem Aufstieg in die Bundesliga vor acht Jahren verzeichnen.. Fritz Frömming schied als Geschäftsführer aus, dessen Lücke der langjährige und bisher einzige Trainer (sowie Gesellschafter) Max Hauser schloss. Außerdem kommt mit Diagonalangreifer Jonas Kaminski ein weiterer Gesellschafter hinzu, welcher sich um den Bereich Sponsoring kümmert. Einige Partner wie 5seen Solar und kurzurlaub.de kamen schon hinzu. Den Bereich Finanzen wird Dr. Andreas Kugler als neuer Gesellschafter verantworten. Als weiteren Entwicklungsschritt wird der GCDW alle Heimspiele im Münchner Audi Dome austragen.

1. Platz – SVG Lüneburg

Die spannendste Entwicklung und wahre Aufbruchstimmung sind bei der SVG Lüneburg zu beobachten. In der LKH-Arena kann endlich voll durchgestartet werden, es gibt ein modernes Logo und sogar eine Vereinshymne. Auch die bedeutsamste Partnergewinnung der Liga ist hier schnell gefunden, mit der Landeskrankenhilfe (LKH) als neuem Hauptsponsor.

Andreas Bahlburg (Geschäftsführer SVG Lüneburg) und Hendrik Lowey (Vorstand Vertrieb und Marketing der LKH). Foto: SVG Lüneburg

Fazit: Mit den United Volleys gab es leider einen Totalausfall in der Liga, sodass sie weiterhin damit zu kämpfen hat, genügend Mannschaften für einen attraktiven Wettbewerb zur Verfügung zu stellen. Auch wenn einige Vereine zu stagnieren scheinen, machen sie zumindest keinen Rückschritt, sodass es es im Großen und Ganzen vorwärts geht. Mit Lüneburg gibt es außerdem einen Club, der beweist, dass der Masterplan wie geplant funktionieren kann.

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