18. April 2024

News aus der Volleyball-Branche

Social Media

Social Media Advertising im Volleyball

Es ist erschreckend. Die Volleyball Bundesliga geht los und niemand erfährt davon. Außer man folgt einem der Vereinsseiten auf den sozialen Kanälen wie Facebook oder Instagram. Aber auch das ist kein Garant, denn ich muss mit dieser Seite des Öfteren interagiert haben, sonst werden eher andere Inhalte bevorzugt angezeigt.

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Was ich hier beschreibe, ist der Algorithmus von sozialen Netzwerken, welche das Interesse haben, ihre Nutzer*innen so lange wie möglich auf der jeweiligen Plattform zu halten. Die Inhalte müssen also besonders interessant sein, sonst liked, kommentiert, teilt sie niemand – zumindest wenn sie organisch sind. Anders, wenn für eine höhere Reichweite bezahlt wurde (zwar hat auch da Facebook seine Tücken, aber gehe ich hier nicht zu sehr ins Detail).

Ich habe mal überprüft welche bzw. wie viele Vereine aktuell Geld für Social-Media-Anzeigen ausgeben. Dies ist für jeden öffentlich und für jede Seite einsehbar (solange sie aktuell aktiv ist). Dies ist genau bei einem einzigen Verein aus der Volleyball Bundesliga der Fall – dem SC Potsdam:

Der SC Potsdam schaltet Social Media Ads.

Der SC Potsdam wirbt hier auf Instagram seit dem 28.09. für das Heimspiel gegen NawaRo Straubing. Welches Budget sie für diese Anzeige aufwenden ist aber nicht einsehbar.

Doch warum schalten nicht weitere Vereine Werbung auf Social Media? Gerade jetzt wo die Bundesliga wieder los geht und Zuschauer*innen bei den Heimspielen zugelassen sind, sollte doch unbedingt die Werbetrommel gerührt werden. Die Fans werden ohnehin erreicht, um sie geht es nicht. Es geht mir um flüchtige Interessenten, die vielleicht schonmal vor Ort waren, vielleicht auch nur davon gehört haben und mittels Ads erreicht werden könnten.

WWK Volleys setzen auf Social Media Advertising

Auch die WWK Volleys setzen auf bezahlte Werbung im Social Media. Denn mit dem Audi Dome in München müssen einige Plätze mehr gefüllt werden, als noch in der Schulturnhalle in Herrsching. André Bugl erklärt das in meinem Podcast, z. B. welche Parameter er für eine optimale Zielgruppen-Ansprache einstellt (ab 49:36):

Was spricht also für Ads?

Bei der Einrichtung von solchen Anzeigen kann man ganz genau bestimmen, welche Zielgruppe angesprochen werden soll, wie alt, welches Geschlecht, Wohnort, Interessen etc. Dann wird ein maximales Budget festgelegt, sodass die Anzeige nicht mehr geschaltet wird, sobald das Budget aufgebraucht ist. Hier gilt also das Scharfschützen-Prinzip, nicht das Schrotflinten-Prinzip (z. B. Plakatierung). Das ist gerade bei einem Umzug in einen anderen Standorte unglaublich wichtig, wo die Fanbasis noch nicht so groß ist (s. VfB Friedrichshafen oder WWK Volleys). Und selbst wenn kein Ticket verkauft wurde, wird zumindest der Beitrag gesehen, was zukünftige Verkäufe ankurbeln könnte.

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Wichtig ist wie immer die Definition eines Ziels und sich die Mechanik genauer zu überlegen. Soll nur Aufmerksamkeit erzeugt, ein hoher Traffic auf einer Seite generiert oder sogar Tickets verkauft werden? Alles davon ist messbar, jedoch variiert der Preis und auch die Zielgruppen sollten sich dahingehend unterscheiden (z. B. ist eine kaufkräftige Zielgruppe eher 30+ als 18+).

Der SC Potsdam geht im Beispiel oben auf Reichweite, der Ticket-Link ist nur über die Bio aufrufbar. Ihr habt bestimmt schonmal gesehen, dass man vom Beitrag direkt auf eine Landing-Page gelangen kann.

Spricht etwas dagegen?

Es kostet Geld. Aber das sollte kein Gegenargument sein, denn Anzeigen zu schalten ist schon mit ganz geringem Budget möglich. Wichtig ist, sich über den Return of Invest (=ROI) Gedanken zu machen und schließlich den Erfolg zu messen. Das geht nicht immer, aber man könnte z. B. an der Abendkasse nachfragen, wo der Fan auf das Spiel aufmerksam geworden ist. Zum ROI nur so viel:

Rechenbeispiel

Ein Ticket kostet 10 Euro. Ich investiere 7 Euro am Tag und erreiche 195 bis 564 Menschen. Das sind bei einer 7-Tage-Kampagne 49 Euro und erreiche damit insgesamt 1.365 – 3.948 Menschen. Das zumindest schätzt Facebook, wenn ich eine volleyballinteressierte Zielgruppe in München ansprechen möchte (wie diese große Spanne zustande kommt würde hier den Rahmen sprengen, hat aber mit Anzeigenauktion zu tun).

Screenshot aus dem Meta Ad Center.

Wie hoch ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass fünf Tickets verkauft und die 49 Euro wieder erwirtschaftet werden? Schon ab dem sechsten Ticket habe ich Gewinn gemacht! Bei einem teureren Ticket noch eher.

Ein Betrag von 50 Euro dürfte für jeden Verein relativ überschaubar sein, deswegen würde es mich freuen, wenn es ein paar mehr Vereine testen würden. Ich habe es in der Vergangenheit nur von der Volleyball Bundesliga und dem DVV gesehen, diese sollten auch jetzt unbedingt für die Livestreams werben.

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